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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 1.1900-1901

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Unsere Illustrationen
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https://doi.org/10.11588/diglit.6476#0039

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UNSERE ILLUSTRATIONEN

Wir beginnen die Reihe unserer Bilder
mit einer in Farben ausgeführten Lichtdruck-
tafel, die ein Zimmer des bischöflichen Schlosses
in Strassburg darstellt, eines Baues, der nach
dem Muster des Hotels der Familie Rohan-
Soubise in Paris hergestellt wurde. Die Pläne
sollen von dem Hofarchitekten Robert de Cotte
(1656—1735), einem Schüler Mansarts, her-
rühren. Die Ausführung war dem Architekten
des Domkapitels, Massol, anvertraut. Von dem
Formenreichtum der Innenräume, in denen mass-
volle Vornehmheit mit wirkungsvoller Behand-
lung der Schnitzereien der Wände und Thüren,
sowie der Stuckdecken wetteifert, sucht unsere
Tafel eine charakteristische Probe zu geben.

Unser zweites Bild bringt eine von Prof.
Anton Seder entworfene Kette; bekanntlich
hatte Seine Majestät der Deutsche Kaiser den
Prof. Seder beauftragt, für den Wanderpreis
für Deutsche Männer-Gesangvereine einige
Entwürfe zu fertigen. Wir veröffentlichen auf
S. 5 nun nicht den Entwurf Seders, welcher
durch Hofjuwelier Heiden in München zur
Ausführung gelangte, sondern einen bisher
nicht in die Oeffentlichkeit gebrachten Entwurf.

Das dritte Bild führt eine Collektion von
Strassburger Hannong-ForzeWan aus dem Besitz
des Städt. Kunstgewerbemuseums vor Augen.
Ueber die Familie Hannong werden wir in den
nächsten Nummern eine eingehende Abhand-
lung unsern Lesern bieten.

Als viertes Vollbild bringen wir eine Tafel
mit Schlüsseln und Lichtputzscheeren aus der
an anderer Stelle dieses Heftes bereits erwähn-
ten Sammlung des Herrn Notar Rälcng.

Seite 11 enthält Darstellungen farbig
glasierter Fussbodenbelag-Platten in Flachrelief,
ausgeführt in der keramischen Abtheilung der
Kunstgewerbe-Schule.

Die Entwürfe für Tapeten, die wir auf
S. 13 und 14 veröffentlichen, stammen von
A. Cammissar. Verwendet sind Artischocken,
Ahornblätter mit Frucht, Veilchen und Mai-
blumen und endlich Kastanienblätter mit Frucht
und Lampions. In den Originalentwürfen
sind nur wenige helle Farben zur Anwen-
dung gekommen.

Das nächste Blatt bringt einen unter der
Leitung des Schreinermeisters Rapp in Strass-
burg ausgeführten Zierschrank, dessen Fül-
lungen reliefartig behandelte farbige Pflanzen-
motive zeigen.

Ein Gitter in Schmiedeeisen findet sich auf
S. 17; es ist in der Werkstätte für Kunst-
schlosserei in der Strassburger Kunstgewerbe-
schule zur Ausführung gebracht worden.

Seite 19 zeigt eine Wandverkleidung, zu-
sammengestellt aus farbig glasierten Verblendt-
steinen und Wandplatten. Hiezu sind nur hei-
mische Thonsorten verwendet. Ausgeführt in
der keramischen Abtheilung der Kunstgewerbe-
Schule.

Das nächste Bild zeigt ein von dem Bild-
hauer Albert Maschweck in Strassburg ausge-
führtes Broncefigürchen, als Tafelaufsatz gedacht.

Seite 21 bringt eine Tafel mit Entwürfen für
Metallbeschläge von Hugo Höpfner in Strass-
burg; dieselben sind für Messing oder Eisen
gedacht, und in Folge ihrer Einfachheit von
jedem Handwerker leicht herstellbar.

Das folgende Vollbild zeigt ein von dem
Kunstmaler Karl Spindler in St. Leonhardt
entworfenes und unter dessen Leitung ausge-
führtes Schränkchen, dessen Marquetterie dem
Ganzen seinen reizvollen Charakter gibt. Bei
dieser Gelegenheit wollen wir kurz darauf hin-
weisen, dass Spindler auch der Urheber der
Entwürfe zu einem Musikzimmer auf der Pariser
Weltausstellung ist, dessen Möbel und Dekora-
tionen unter der Leitung des Künstlers in der
mechanischen Schreinerei von J. J. Graf in
Gebweiler ausgeführt sind.

Was die Ausstattung dieses Heftes anlangt,
so sei hervorgehoben, dass die beiden als
Titelvignetten benutzten elsässischen Land-
schaften (Kaysersberg) von dem Kunstmaler
Georg Daubner in Strassburg stammen; die
Zierleiste auf Seite 6 (Faun mit dem Jungen auf
dem Arm), das Bild auf Seite 8 (kegelspielende
Faune), sowie die allegorische Darstellung der
Malerei auf Seite 10 sind von dem Kunstmaler
Karl Jordan in Strassburg gezeichnet. Die
beiden Kopfleisten auf Seite 4 und Seite 25
sind von dem Maler A. Cammissar entworfen.

Für die Redaktion verantwortlich : Prof. Dr. Leitschuh in Strassburg.
 
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