pie
ersteh
anfange
ElsassiscüeN
kunstgewerbes
nach den neuesten
Ausgrabungen bei Stützheim
Von Dr. R. FOEEEE.
Zur selben Zeit, als das Erscheinen
einer kunstgewerblichen Zeitschrift für
Elsass-Lothringen bekannt wurde, traten
— Anfangs Mai 1900 — zu Stützheim,
11 Kilometer nordwestlich von Strassburg,
Funde zu Tage, welche die allerersten
Anfänge clsässischcn Kunstgewerbes dar-
stellen. Wohl sind im Elsass schon ältere
Artefacte, solche der Diluvialzeit, gefunden
worden, aber diese sind lediglich Werkzeuge
und Waffen mit einer dem Zwecke ent-
sprechenden Formengebung, die ohne spe-
cielle Zier, ohne « Ornamentik » geblieben
ist. Gleiches gilt für die Mehrzahl der bis
jetzt im Elsass gefundenen Geräthe der
älteren neolithischen Steinzeit. In Stützheim
dagegen, wo ich vom 6. Mai bis zum
13- Juni wohlerhaltene Wohn- und Vor-
ratsgruben einer stein zeitlichen Ansicdlung
ausgegraben habe, kam nun auch das
eigentliche Kunstgewerbe zu Tage. Es
fanden sich dort
Gebrauchsobjecte, bei
deren Schaffung der
Hersteller es sich nicht
blos an der « zweck-
dienlichen Form» hatte ge-
nügen lassen, sondern gleich-
zeitig auch das Bestreben
zum Ausdruck brachte, das Object durch
Anfügung ornamentaler Zuthatcn dem Auge
des Beschauers besonders gefällig erschei-
nen zu lassen. Ich möchte sagen, es ist
der Ausdruck des Wunsches, neben die
Prosa der täglichen Arbeit die Poesie der
Kunst zu setzen, oder, wie man oft zu
sagen pflegt, «das Nützliche mit dem An-
genehmen zu verbinden ».
Diese Tendenz, die zweifellos kul-
turell einen gewissen Fortschritt, das Er-
steigen einer höheren Kulturstufe bedeutet,
documentirt sich in den Funden von Stütz-
ersteh
anfange
ElsassiscüeN
kunstgewerbes
nach den neuesten
Ausgrabungen bei Stützheim
Von Dr. R. FOEEEE.
Zur selben Zeit, als das Erscheinen
einer kunstgewerblichen Zeitschrift für
Elsass-Lothringen bekannt wurde, traten
— Anfangs Mai 1900 — zu Stützheim,
11 Kilometer nordwestlich von Strassburg,
Funde zu Tage, welche die allerersten
Anfänge clsässischcn Kunstgewerbes dar-
stellen. Wohl sind im Elsass schon ältere
Artefacte, solche der Diluvialzeit, gefunden
worden, aber diese sind lediglich Werkzeuge
und Waffen mit einer dem Zwecke ent-
sprechenden Formengebung, die ohne spe-
cielle Zier, ohne « Ornamentik » geblieben
ist. Gleiches gilt für die Mehrzahl der bis
jetzt im Elsass gefundenen Geräthe der
älteren neolithischen Steinzeit. In Stützheim
dagegen, wo ich vom 6. Mai bis zum
13- Juni wohlerhaltene Wohn- und Vor-
ratsgruben einer stein zeitlichen Ansicdlung
ausgegraben habe, kam nun auch das
eigentliche Kunstgewerbe zu Tage. Es
fanden sich dort
Gebrauchsobjecte, bei
deren Schaffung der
Hersteller es sich nicht
blos an der « zweck-
dienlichen Form» hatte ge-
nügen lassen, sondern gleich-
zeitig auch das Bestreben
zum Ausdruck brachte, das Object durch
Anfügung ornamentaler Zuthatcn dem Auge
des Beschauers besonders gefällig erschei-
nen zu lassen. Ich möchte sagen, es ist
der Ausdruck des Wunsches, neben die
Prosa der täglichen Arbeit die Poesie der
Kunst zu setzen, oder, wie man oft zu
sagen pflegt, «das Nützliche mit dem An-
genehmen zu verbinden ».
Diese Tendenz, die zweifellos kul-
turell einen gewissen Fortschritt, das Er-
steigen einer höheren Kulturstufe bedeutet,
documentirt sich in den Funden von Stütz-