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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 2.1901-1902

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Fenn, Waldemar: Römisches Kunstgewerbe im Elsass
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https://doi.org/10.11588/diglit.6477#0019

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«rics. - Aus der Keramischen Abteilung der Strassburger Kunstgewerbeschule.

RÖMISCHES KUNSTGEWERBE

IM LLSASS

Von WALDEMAR FENN.

Mit einer Doppeltafel in Lichtdruck.

Die ersten historischen Ueberliefer
Ungen von den Völkern diesseits der
Alpen erhalten wir durch ihre Berühr-
ung mit den Griechen (cf. Hekataeus,
Herodot) und Römern. Letztere lernten
von den nordischen Stämmen zuerst die
Kelten kennen, welche sich zu Zeiten, die
v°r jeder geschichtlichen Erinnerung
'•egen, aus dem vorderen Asien nach
Westen ziehend, in den oberdeutschen
Gegenden, in Gallien, auf den britischen
Inseln und einem Teile von Spanien aus-
gebreitet hatten. — Die Uebervölkerung
des mittleren Galliens und die verlockenden
Aussichten, die das Leben in der schönen
Po-Lbene, in welcher nach legendärer
Uberlieferung (Livius, etc.) schon viel
früher Kelten (Bituriger, Saluvier, Bojer,
Eingonen) Fuss gefasst haben sollen, ihnen
verhiess, mögen keltische Scharen veran-
lasst haben um 400 v. Chr. in Oberitalien
einzudringen. Diesen Einwanderungen

folgte im Jahre 390 v. Chr. ein Kriegszug
gegen Rom, welcher mit einer schweren
Niederlage der Römer und Plünderung
der Stadt endete.

Die Kulturstufe dieser gallischen, wie
auch der germanischen Völker war im
Vergleich mit der der Italer eine niedere,
obwohl sich schon Jahrhunderte früher an
Waffen, Schmuck, Gefässen und Geräten
der neolithischen Zeit die ersten Versuche
einer allerdings sehr primitiven Ornamen-
tation und auch das Bestreben zeigen, die
Gebrauchsgegenstände nicht nur handlich,
sondern auch dem Auge wohlgefällig zu
gestalten. Wiewohl damit die Anfänge
des Kunstgewerbes und einer künstlerischen
Entwickelungsfähigkeit gegeben waren,
die auch lange Zeit ungestört, aber lang-
sam fortschritt, so traten die keltischen
Erzeugnisse doch nie über die Grenzen
eines Anfangsstadiums heraus. Die Bronze-
zeit, speziell die Hallstattperiode, hatte

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