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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 2.1901-1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.6477#0038

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UNSERE ILLUSTRATIONEN

Die diesem ersten Hefte des neuen Jahr-
gangs beigegebene Doppeltafel in Lichtdruck
findet ihre nähere Erklärung in dem Aufsatze
von Waldemar Fenn in Strassburg. Die haupt-
sächlichsten im Elsass vertretenen Typen der
Sigillataware werden durch die im Strassburger
Altertums-Museum befindlichen römischen
Teller, Schüsseln und Schalen, Tassen und
Becher aus der älteren und jüngeren Zeit
treffend illustriert. Die Rekonstruktionen dieser
Gegenstände sind ebenfalls von dem Bildhauer
W. Fenn ausgeführt.

Die Textbilder gewähren einen lehrreichen
Einblick in die Thätigkeit der keramischen Ab-
teilung der Strassburger Kunstgewerbeschule.
Der dekorative Schmuck der Friese, Wand-
brunnen, Vasen u. s. w. zeichnet sich besonders
dadurch aus, dass er in sorgfältigster Ausprä-
gung tierische und pflanzliche Xaturgebilde
zeigt. Die Verwandtschaft dieser modernen
keramischen Arbeiten mit dem Formcharakter
der Werke der alle stilistischen und stofflichen
Schwierigkeiten kühn bewältigenden hellenisti-
schen Kunst ist zu auffallend, als dass sie über-
sehen werden könnte: hier wie dort fesselt die
frische malerische Behandlung mit der Fülle
kräftiger Licht- und Schattenwirkung.

Die Ziele unserer Zeitschrift bringen
es mit sich, dass wir auch dem modernen
Wohnhaus und seiner Inneneinrichtung unsere
Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Das Voll-
bild auf Seite n enthält die Darstellung eines
einfachen, eleganten Familienhauses, entworfen
von dem Maler R. Trunk, Lehrer an der Kunst-
gewerbeschule in Strassburg. Das Haus ver-
bindet den Charakter eines städtischen Wohn-
hauses mit dem einer Villa. Seite i3 bringt die
über die Einteilung der einzelnen Stockwerke
orientierende Grundrissbildung des Erdge-
schosses, des ersten Stockes, und des Dach-
stockes. Im Erdgeschoss sind ausser einem
grösseren Repräsentationsraum mit Erker und

der sog. Halle ein geräumiges Speisezimmer
und die Küche mit Anrieht- und Vorrathsraum
untergebracht, während die Arbeits-, Wohn-
und Schlafräume in den ersten und Dachstock
verlegt sind. Im Dachstock haben ausserdem
ein Baderaum und ein Zimmer für das Dienst-
personal Platz gefunden; für Letzteres ist von
der Küche aus ein besonderer Treppenaufgang
angelegt Die Ausführung des Hauses ist fin-
den Parterrestock in Haustein ev. Backstein
mit Hausteinverstärkungen, für das obere und
Dachgeschoss in Fachwerk mit Kalkverputz
oder leichtgefärbten Blendsteinen gedacht. Für
Fensterumrahmungen und Dachconstruktionen
ist reiche, mattgeölte, kräftigwirkende Holz-
skulptur vorgesehen, bei welcher nur an den
Profilen unter dem Dach mit einigen lebhafteren,
satten Farben nachzuhelfen ist. Das Dach wäre
mit farbigen Ziegeln einzudecken. Die Ausführ-
ungskosten belaufen sich bei 2736 cbm. über-
bautem Raum auf ca.: 5oooo Ji Auf Seite i5
führt eine Detailzeichnung die Einrichtung der
sog. Halle im Erdgeschosse vor Augen: Wand-
vertäfelung mit Sitz, Thüre und Treppenaufgang.
Seite 12 enthält dann noch die Zeichnung einer
modernen, farbig dekorirten Zimmerthüre.

Zu dem Aufsatze über Metallreflexe gehört
die Abbildung einer lüstrirten Fliesenmalerei
des Franzosen Clement Massier in Golfe Juan.
Die alten Zinnarbeiten, Kanne, Krug und
Wöchnerinnenschüssel, welche wir auf Seite 17
und 18 veröffentlichen, finden ebenfalls im
Texte ihre eingehende Würdigung.

Seite 19 bringt eine Arbeit aus der Kunst-
schlosserabteilung der Strassburger Kunst-
gewerbeschule, die sich durch die leichte
Behandlung der in Schmiedeeisen ausgeführten
Blüthen und Blätter auszeichnet.

Das als Schlussvignette verwendete land-
schaftliche Motiv aus Kaysersberg auf Seite 8
verdanken wir Georg Daubner, die Titelleiste
auf Seite 9 Hugo Höpfner.

In Vorbereitung sind u. a. Specialnummern :
Über die Familie Kirstein; Moderne Theatermalerei; Die Familie Hannong;
Die Kunstindustrie und der Kunstgewerbliche Unterricht in Mülhausen i. E.

Ferner können wir unsern Lesern mitteilen, dass in den nächsten Nummern
eine neue Rubrik für die Damenwelt eröffnet wird unter dem Titel:

„Kunstgewerbliche Neuschöpfungen auf dem Gebiete der Mode."

Für die Redaktion verantwortlich : Prof. Dr. Leitschuh in Strassburg.
 
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