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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 2.1901-1902

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Clauss, Joseph M. B.: Mittelalterliche Reliquiare im Elsass
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Aus Elsass-Lothingischen Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.6477#0072

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52

Aus elsass-lothringischen Sammlungen.

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Als er starb, wurde er an derselben
Stelle begraben; von seiner jetzt ver-
schwundenen Grabschrift giebt uns die
handschriftliche Hauschronik S. 26 das
Bruchstück: Felix quem aliena faciunt
pericula cautum. Ueber seine Herkunft
wissen wir nichts. Sein Wappen und Name
deuten indes auf Abstammung von der
adeligen Basler Familie Roth, auch R. von
Rosenberg genannt, die seit 1258 in der
Geschichte bekannt, 1445 das Dorf Brubach
im Sundgau als östreichisches Pfandlehen
besass und um 1523 mit Werner Roth in
Strassburg ausstarb. Das Wappen zeigt
in Silber eine rote Rose mit drei Blättern
auf rotem Dreiberg, die Helmzier ein
silbernes Steinbockhorn mit drei Rosen
besetzt. Wahrscheinlich ist unser Propst

Friedrich ein Bruder des Ritters Peter
Roth, der 1456—1474 Bürgermeister von
Basel war und nach dem Propst mit seiner
Gemahlin Margaretha von Künlang in dem
alten Verzeichnis der Reininger Marien-
bruderschaft eingetragen ist. (Bruderschafts
Büchl. von 1726. S. 4.)

Eine zweite, wenig verständige
Wiederherstellung gewisser schadhaft ge-
wordener und abgefallener Teile erfolgte
dann, wie eine kurze Angabe auf dem
Schreine besagt, 1510, die Sigle H. W.
ist der Name des Arbeiters, denn Propst
war damals Daniel Gross (14Q5 f 1515).
Natürlich haben beide Reliquiare seit
dieser Zeit wieder sehr gelitten, besonders
durch die Art ihrer Aufbewahrung und
das frühere Mittragen bei den Prozessionen.
Sie bieten gegenwärtig einen betrübenden
Anblick. Es wäre wirklich hoch an der
Zeit, sie einer gründlichen, aber verständ-
nissvcllen Restauration zu unterwerfen.

Von Kurt Ollmuth.

AUS ELSASS-LOTrlRlNGiS(rlEN SAMMLUNGEN1

(Sammlung SEYBOTH in Strassburg)

D er Direktor der städtischen Samm-
lungen in Strassburg, Dr. A. Seyboth,
war bei der Erbauung seines Hauses am
Zaberner Ring darauf bedacht, dass in den
Wohnräumen auch seine schöne Samm-
lung von interessanten kunstgewerblichen
Arbeiten, Originalen undCopien, eine wür-
dige Aufstellung finde. So dient als Ar-
beitszimmer und als Bibliothek eine im

] Das diesem Artikel beigegebene Bild „Wohn-
haus des Herrn Direktors Seyboth" (Seite 54)
wurde von der Verlagsbuchhandlung K.J. Trübner
hier freundlichst zur Verfügung gestellt.

Erdgeschoss gelegene Halle, mit Gallerie
und Holzdecke, durch zwei Geschosse
reichend. Diesen geschmackvollen Innen-
raum, nach Entwurf des Architekten
Marcel Eissen ausgeführt, führen wir im
Bilde unseren Lesern vor Augen, ebenso
einige grössere Einrichttingsgegenstände
nach photographischen Aufnahmen von
Julius Manias in Strassburg: ein Bett im
Stil des im Musee de Cluny aufbewahrten
Renaissancebettes von dem Strassburger
Bildhauer L. Bceshens geschnitzt nach
Entwurf von Architekt Paul Friese in Paris,
 
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