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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 2.1901-1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.6477#0270

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UNSERE ILLUSTRATIONEN

ülhausen ist die unbestr ittene Beherrscherin
der Mode auf dem Gebiete des Stoff-
druckes. Brachten wir jüngst Arbeiten
aus den kunstgewerblichen Schulen der
industriereichen Stadt, so bieten wir dies-
mal die Frühjahrsmuster des Jahres 1902,
wie sie die einzelnen Grossindustriellen
auf den Markt bringen. Die reiche Motiven-
fülle dieser Dessins zeugt aufs Neue
für das ehrliche Streben Mülhausens,
geschmackbildend die Modestrümung zu
führen und zu leiten. In Zeichnung, Farbengebung und Ausführung gehören diese Muster mit
mit zum Besten, was das Oberelsass in diesem Zweige leistet. Unter der Firmen, deren
Muster wir heute — dank der Liebenswürdigkeit der Direktion des « Musee de Dessin
industriel » — veröffentlichen, sind Gros-Roman (Wesserling), Freres Köchlin, Köchlin-
Baumgartner & Co., Lantz freres, Scheurer, Lauth & Co. und Cesar Willmann vertreten,
Firmen, die auch alle technischen Errungenschaften der Neuzeit zu benutzen verstehen. Die
Mehrzahl sind Satinetstoffe, Drucke auf gestreiftem oder gewürfeltem Organdin, einem dem
Musselin ähnlichen Baumwollgewebe, Drucke auf Jakonet, sowie auf die verschiedensten
leichten und schwerere Gewebearten. Zahlreiche naturalistische und andere Motive sehen wir
in reizvoller Weise verarbeitet.

Unsere Leser werden es uns danken, dass wir ihnen einen Blick in dieses interessante
Gebiet heimischen kunstgewerblichen Schaffens gewähren, auf das auch ein edler Luxus, die ver-
feinerte Lebensweise, fruchtbringend einzuwirken vermag. Es ist eine frische, schöne Formen-
welt, die uns die oberelsässische Grossindustrie in ihre Mustern bietet; sie kündet auch in
unserer nüchternen Zeit laut genug von dem Bedürfniss nach Schönheit in Form und Farbe.

In dem letzten Hefte gedachten
wir eingehend der von Hugo Helbing
in München versteigerten Kunstsamm-
lung Gustav Baders in Mülhausen im
Elsass. Im Anschlüsse an diese Besprech-
ung bringen wir die schönsten Biskuit-
g!4uppen dieser Sammlung aus Nieder-
weiler, Sevres und Wien. — Ferner ver-
öffentlichen wir S. 237 zwei der Arbeiten
einer Schülerin der Goldschmiedeabteilung
der Strassburger Kunstgewerbeschule:
ein Armband und eine Gürtelschliesse,
entworfen und ausgeführt von Frl. Maria
Illing. — Die beiden Reproduktionen des
Reinhardsbrunnens von Adolf Hildebrand
dürfen gerade jetzt, wo noch der Kampf
der Meinungen tobt, in beiden Lagern
freundlicher Aufnahme wohl ebenso sicher
sein als die erläuternden Worte, die Musler dcr Kirma Köchljn Baumgartntr & Ck,

ihnen beigegeben sind. \u- Jcm < MusOe de Dessin industriel» in Mülhausen).

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