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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 5.1904-1905

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Peter Flötner und seine Plaketten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6480#0171
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Der Planet Mars auf Wagen fahrend (Kunstgew. Mus. Berlin).

PeTer FlöTNer

uNp sejNe Plaketten.

Schon in einem früheren Aufsatze
dieser Zeitschrift wurden die Beziehungen
Flötners zu Straßburg berührt. Ver-
mutungen über diese Beziehungen wurden
vor allem durch den Umstand begünstigt,
daß Walter Rivius in seiner Straßburger
Zeit Flötner mit der Illustration seiner
Vitruvius-Ausgabe betraute Diese Ver-
mutungen wurden noch durch den wei-
teren Umstand bestärkt, daß nicht — wie
man noch bis in die jüngste Zeit ange-
nommen hat — Flötner in den Nürn-
berger Ratsverlässen erwähnt ist, sondern
ein sonst unbekannter P. Flötner d. J.
Ein Bruder dieses jüngeren Flötner wohnte
aber nach Ausweis der Ratsverlässe in
Straßburg. Flötner d. Ä. war offenbar
ein Wandervogel, den es nie lang an einen
Ort hielt, der von Land zu Land zog.
Nürnberg scheint zwar viele Jahre hin-

durch sein ständiger Sitz und Wohnort
gewesen zu sein — wenigstens für die
letzten zehn Jahre vor seinem Tode, also
für die Jahre 1536 —1546. Aber er war
offenbar vorher in anderen Städten längere
oder kürzere Zeit tätig. Und zu diesen
Städten gehört auch Straßburg.

Peter Flötner ist Deutsch-Schweizer.
Er stammt aus dem Thurgau, wo sich
sogar noch Familien seines Namens
(Flettner) heute nachweisen lassen. Von
seiner Heimat aus, wo er namentlich in
der Gegend von Romanshorn zuerst tätig
war, arbeitete er in Basel, Bern und Zürich,
später längere Zeit in Augsburg. Von
Augsburg kam er nach Ansbach, in die
markgräflich brandenburgische Residenz-
stadt, die gerade im Anfange des 16. Jahr-
hunderts eine Reihe von Künstlern be-
schäftigte, und von da nach Nürnberg.

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