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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 6.1905-1906

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Volkskunst und Kunstgewerbe, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6481#0097
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Portrait des Malers Ritleng von Schneider

Volkskunst unp Kunstgewerbe

ii.

Oer Architekt kann von der behag-
lichen Ausstattung- der Bauernstuben ler-
nen, er kann lernen, wie auf verhältnismäßig-
kleinstem Raum eine zweckmäßige und
trauliche Hauseinrichtung geschaffen wer-
den kann, aber er wird bei aller Begeister-
ung für das Bauernhaus doch selten genug
in der Lage sein, die Kenntnis, die ersieh im
Studium desselben erworben, in der Praxis
zu verwerten. Warum sollen wir aus der
Geschichte keine Lehre ziehen? Als der
Renaissancestil blühte, gedieh auch eine
Volkskunst auf dem Lande, die mit den
Formen des bürgerlichen Renaissancebau

recht wenig gemein hatte. Und doch
blühte da und dort eigenartig deutsche
Bauweise. Die gleiche Erscheinung- läßt
sich auch in den spätem Stilwandlungen
der neuzeitlichen Kunst unschwer nach-
weisen. Der Wohnhausbau in Stadt und
Land mußte immer verschiedenen Idealen
nachgehen. Die landschaftliche Umgebung-
hat dem Bauernhaus immer seine besondere
Gestaltung verliehen, ganz abgesehen
davon, daß auch die Ausnützung der
Räume da und dort eine verschiedene
sein mußte.

Jedenfalls soll in erster Linie mit der
 
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