Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen (6.1905-1906)

Treibarbeit aus der Ciselierabteilung der Kunsigcwerbcschulc.

ÜBER PAS ZUNFTWESEN IN 5TRASSBURG
AM AUSGANG PFS XV. JAHRHUNPERIS

Plauderei von ERWIN GADOMSKI.

er heute durch einen grossen Teil
der Altstadt Strassburgs wandelt, gleich-
gültig vielleicht die verschiedensten
Strassennamen liest, denen Gewerbe und
Handwerke zu Grunde liegen, macht sich
keine Vorstellung von all der Macht, dem
Ansehen, dem Reichtum, der in diesen
Gassen und Strassen in den Zeiten des
Zunftwesens zur Geltung kam.

Erinnern wir nur an einige davon, so
die Zimmerleutgasse, Goldschmiedgasse,

Gerbergraben, Schuhmachergasse, Küfer-
gasse, Pergamentergasse, Metzgerplatz,
Schiffleutstaden, in denen all die jeweils
genannten Berufsstände und Handwerke
ihren Sitz hatten, so taucht vor unseren
Augen die Zeit auf, in der das Gewerbe
noch einträchtig zusammenleben, zusam-
menarbeiten konnte, in der der Konkurrenz-
kampf noch nicht die herben Wunden
schlug, aus denen wir heute bluten. Und
durch diese Einträchtigkeit, den dadurch

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