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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1881

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Unsere kunstgewerblichen Musterblätter
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Nachruf Dr. Sigmund Lichtenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.7025#0058

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Unsere kunstgewerblichen Musterblatter.

Tafel 2 V Lruchtschale in Krystall, entworfen von Lnrl Görig.

Tafel 22: Dekorationsstudie, von Wilhelm Felix.

Tafel 22: Grdenskette der 8t. Georgirilter aus der Ichatzkammcr
des Bayer. Königshauses. Die mit großen Rubinen, Smaragden und
Perlen besetzte Rette wird bei de» Brdensfesten des St. Georgiritter-
ordens von Sr. Majestät dem Könige getragen. Wahrscheinlich nach
einem Entwürfe lyans Mielich's (\6. Iahrh.) angefertigt. Dem Werke
„die Schatzkammer des Bayer. Königshauses", Verlag von S. Soldan

in Nürnberg, entnommen, welches wir hiemit wärmstens empfehlen
möchten.

Tafel 2x: Achatschalen, entworfen von Larl Körig.

Tafel 25: Dekorationsstudie, von Wilhelm Felix.

Tafel 2S: Zpihenmnster, entworfen von Elise Liechi. Im Cha-
rakter der venetianischen Reliefspitzen, von welchen ein ähnliches Beispiel
ans Tafel ZS Iahrg. gegeben wurde.

An unsere Mitglieder!

Wir erfülleil hiemit die traurige Pflicht, die Mitglieder des Bayerischen Aunstgewerbe-Vereins
von dem Dahinscheiden unseres verdienstvollen Ausschutzmitgliedes und langjährigen Redakteurs der
Vereins-Zeitschrift,

Herrn Or. Sigmund Lichtenstein,

in Renntniß zu setzen. Derselbe erlag am 20. Juli Morgens einem längeren schweren Leiden.

Der Bayerische Runstgewerbe-Vereiu verliert au ihm einen seiner wärmsten und erprobtesten
freunde und Mitarbeiter, einen Manu von vielseitigem und gediegenem wissen, der sich der ihm ge-
wordenen Ausgabe mit aller Liebe und Eingebung, wie auch mit vollem Verständnisse unterzog.
Sein edler, uneigennütziger Charakter, wie seine verdienstvolle Thätigkeit bürgen ihm bei freunden
und Verehrern ein unvergängliches Andenken. Um ihm dasselbe auch bei unser» — dem verstorbenen
nicht näher stehenden Vereinsmitgliedern zu sichern, halten wir uns verpstichtet, der heutigen Nummer
der von ihm so lange Jahre geleiteten Zeitschrift ein kurzes Bild seines Wesens wie seines Lebens bei-
zugeben.

München, im August *88*. Die Vorstandschaft.

Dr. Sigmund Achtenstein.

Nekrolog.

Boi seiner stillen, in sich gekehrten Natur hat der
am 20. Juli d. I. dahingegangene Gelehrte so abgeschlossen
gelebt, daß es uns trotz des Beistandes verschiedener Ju-
gendfreunde schwer wird, vollkommen erschöpfende Notizen
über seinen Lebensgang zn geben, wenn gleich der weitaus
größere Theil desselben hier in München unter den Augen
und im beständigen Verkehr mit den Meisten von uns
verlief, bei denen er ob seines anspruchslosen und gediegenen

Charakters allgemeine Achtung und Beliebtheit genoß. Mir
müssen daher bitten, das hier Folgende mit der Nachsicht
aufzunehmen, die eine solche, nothgedrungen in größter Eile
verfaßte Arbeit nur zu sehr beansprucht.

Einer israelitischen Aaufmanns-Familie angehörig und
in München am *8. März *822 geboren, verlebte L. doch
seine chugendjahre meist in Mürzburg, wohin der Vater
übergesiedelt war. Dort besuchte er auch das Gymnasium.
Als er seine Etudien an dieseni absolvirt hatte, bezog er die
Universität Erlangen und bestimmte sich erst für die Theo-
logie. Bald, wohl in Folge der dortigen Einflüsse,

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