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untersucht werden. Dabei kam eine in sich geschlossene früheisenzeitliche Gräber-
gruppe zutage, die den Funden von Palinuro zeitlich unmittelbar vorangeht. Teil-
nehmer der Heidelberger Arbeitsgruppe waren unter Leitung von Hans Schaefer
und Bernhard Neutsch folgende Studenten: Dieter Arnold, Jürgen Borchhardt,
Mark Brandes, Christoph Bulst f, Werner Gauer, Horst Hack, Klaus Kiüan, Peter
Mommsen, Eckard Schenkel.

Da die einzigartige Certosa di San Lorenzo (zugleich Ausgrabungshaus) das
Museo Archeologico della Lucania Occidentale mit Ausstellungsräumen und um-
fangreichen, vorbildlich geordneten Fundmagazinen sowie eine Restaurierungs-
werkstätte beherbergt, war zu ergänzenden archäologischen Kolloquien und prak-
tischen Kursen Gelegenheit. Ferner wurde die Ausgrabung durch die historische
Einführung und Kolloquien von H. Schaefer sowie durch archäologische Exkur-
sionen im Vallo di Diano, ferner nach Pyxus, Palinuro, Pästum, Grumentum und
Potenza vorbereitet. Bei den wissenschaftlichen Kolloquien war der Gastgeber
V. Panebianco ein geistvoller, überaus lebendig fördernder Gesprächspartner.

Im Herbst 1959 weilte B. Neutsch mit J. Borchhardt, H. Hack und K. Kilian
erneut in der Certosa zur Aufarbeitung und zeichnerischen Aufnahme der Funde.
Deren vollständige und endgültige Bearbeitung konnte sodann K. Kilian übertragen
werden, der selbständig in mehreren weiteren Aufenthalten die zeichnerische
Aufnahme der Funde und ihres Vergleichsmaterials beendete und die photogra-
phische Bestandsaufnahme besorgte. Professor V. Panebianco gab nicht nur sein
spontanes Einverständnis zu dieser Lösung, sondern er vertraute K. Kilian, dem er
bei sämtlichen Aufenthalten in dankenswerter Weise mit Rat und Tat beistand, die
Bearbeitung der umfangreichen früheisenzeitiichen Gräbergruppen von den ge-
samten unter seiner Leitung stehenden Ausgrabungen des Museo Provinciale an.
Diese weiteren früheisenzeitlichen Fundgruppen der beiden Teilnekropolen Sala
Consilinas werden von K. Kiüan in einer von V. Milojcic betreuten Heidelberger
Dissertation vorgelegt werden.

Auf der Jubiläumsausstellung, welche die Universität Heidelberg aus Anlaß ihres
575-jährigen Bestehens im Heidelberger Schloß veranstaltete, konnte mit freund-
licher Unterstützung der Direktion der Musei Provinciali eine originale Gruppe
zweier charakteristischer Gräber der Grabung von Sala Consilina gezeigt werden 4.

Die Universität Heidelberg sowie die Gesellschaft der Freunde der Studenten-
schaft der Universität Heidelberg haben in dankenswerter Weise durch finanzielle
Zuschüsse das Zustandekommen der geschilderten Unternehmen ermögücht.

Reinhard Herbig begleitete als Direktor des Römischen Instituts die Lukanien-
forscbungen mit wärmstem Interesse. Seinem Nachfolger Theodor Kraus und dessen
Mitarbeiter Hans Riemann gilt unser herzlicher Dank dafür, daß sie sich den noch
auf R. Herbig zurückgehenden Plan einer Berichterstattung über unsere Arbeiten
im Rahmen der Römischen Mitteilungen zueigen machten und in die Tat umsetzten.

Bernhard Neutsch (Heidelberg)

4 Katalog der Jubiläumsausstellung 1961.
 
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