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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0088
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Pfirter — von Pflummern.

Pflrter. Aus dem Bischöflich Baseischen Burgmannengeschlechte zu Liestall, von dem Johannes
Phirretarius, miles, et Heinricus Ph. schon 1253 genannt werden, war
der Ek. Oswald Pfirter 1380 Markgräflicher Vogt zu Brombach. Clara
Pfirterin, f 1389. 10. 4., Witwe des Conrad Egglin, Schultheißen zu
Liestall. Wohl ihre Söhne und somit nicht mehr aus Pfirter'sehem
Mannesstamme waren die Gebrüder Oswald Eggli alias Pfirter, Domherr
in Basel, 1400, 1402 (wegen dessen das Domstift in den Bann kam,
weil es ihm das vom Papste verliehene Canonicat vorenthielt) und Lien-
hard Phirter, dem man nennet zem Blumen (seinem Haue in Basel),
1417 des Raths daselbst, später Ammeister. 1422 als Junker bezeichnet.
Diese Brüder waren reiche Leute und gewandte Geschäftsmänner, wie sie
1393 dem Grafen Conrad von Preiburg 3000 fl. zu 8°/o liehen. Wappen:
In Roth und auf dem Helme ein golden gekrönter silberner Löwenkopf
mit Hals. Hd.: rothsilbern. (Siebmacher V, p. 201, No. 4.)

Pfister. 1) Ulrich der Pfister, 1394, 1408 Schultheiß in Geisingen,
lebte noch 1423.

2) Die Gebrüder Philipp und Moritz Pfister von Konstanz erhielten
vom Erzherzoge Ferdinand d. d. Innsbruck 1591. 2. 5. einen Wappenbrief mit dem Lehen - Artikel.
Wappen: Von Gold und Blau gespalten, darin auf grünem Dreiberge ein springender natürlicher
Hirsch, dessen Gehörn aus vier Gestängen ohne Zinken besteht; auf dem Stech-
helme mit blaugoldenen Wulst und Decken der Hirsch wachsend. (K. und K.
Adels-Archiv.)

3) Jos Pfister, 1458 Bürger in Radolfzell, führte im Schilde einen mit
drei unbefiederten Pfeilen im Schächerkreuze besteckten Ring.
PfisterkueMin. Clara die Pfisterkueblin, des Ortolf Schorp
Witwe, nennt 1413 Hans Gremiich ihren Oheim.

Pflasterer. Magister Waltherus dct. phlasterer (auch
flasterer) clericus 1263, Johanniter-Corfventual in Freiburg 1272.
Margarethe Flasterin, Nonne in Adelhausen.

Pfluegeli. Burchard Pfluegeli, Bürger in Meßkirch, 1295.
Pflneger. Bürgerliches Geschlecht in Freiburg. Franz
der Phluger 1323. Katharine Pflugerin, Seldnerin in Freiburg
1353. Henni Pflueger, des Gerichts 1391. Nicolaus, Schaffner des Reuerinnen-
Klosters in Freiburg 1510.

zum Pflog. Bürgerliches Geschlecht in Freiburg. Johannes zem Phlug,
des Gerichts 1337, 1366, stiftete 1332 eine Priesterpfründe in Freiburg, zu deren Pflegern er seine
gnädigen Junker Johannes von Valkenstein und Heinrich Meigerniessen ernennt. Clewi 1365. Han-
mann zu dem Pflug, Bürger in Freiburg, 1376, 1381 führte im gespaltenen Schilde
vorn eine Lilie, hinten zu sechs Plätzen getheilt.

von Pflummern. Ein fast in ganz Schwaben, besonders in den Reichsstädten,
verbreitetes Geschlecht, von dem einzelne Linien in Biberach und Augsburg, andere
in Konstanz, Ueberlingen und Freiburg sich niederließen und in der Geschichte dieser
Städte eine hervorragende Rolle spielten. Das Stammhaus Pflummern bei Riedlingen
auf der Alp wurde 1350 zerstört. Von Aloys v. P. ist «die Chronik der Herren von
Pflummern von Peregrüw dem Ritter und Herren v. P. angefangen bis auf gegen-
wärtige Zeit mit 15 genealogischen Tabellen, Kupfern und Registern» in Mio, 1795
zu Biberach im Druck erschienen.

Peregrünus de P. eques soll 1180 gelebt haben; die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit
Conrad 1280. Das Archiv der Stadt Ueberlingen enthält Nachrichten über das Geschlecht 1330—1792,
das zu den Ministerialen der Grafen von Veringen und von Hohenberg gehörte.

Bur. de Phlumer 1300. Johann von Krenkingen confirmirte als Lehnherr 1373 die Widerlegung
Heinrichs v. P., Enkels des vorgen. Konrad, für die Heimsteuer und Morgengabe seiner Gattin Ursula
Graeter von Stafflangen mit der Burg Seekirch am Federsee zu 500 Pfund Heller.

Von seinem Urenkel Joachim, j 1554. 18. 3. (alias 1544), und seiner Gattin Helena von Branden-
burg stammen alle späteren Linien des Geschlechts ab. Seinen drei Söhnen Heinrich (n. 1507. 8. 11.,
t 1593. 11. 12., Bürgermeister in Biberach), Johann Friedrich (n. 1512. 9. 11., f 1589. 20. 10.,
Stadtammann) und Georg (n. 1527. 10. 8., f 16H- 20. 4., Regier.-Rath zu Innsbruck) verlieh Kaiser
Ferdinand I d. d. Innsbruck 1563. 18. 2. den rittermäßigen Adel und bestätigte ihr hergebrachtes
 
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