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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0498
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494 Guntfrid — Gut.

Guntfrid. Altes Adelsgeschlecht der Stadt Villingen. Johans Guntfrit, Bürger in Villingen,
verkaufte 1322 nebst seiner Gattin Gertrud ein Gut in Duerrheira, welches nach seinem Tode seine
Söhne Johans und Guntfrid dem Kloster Salem verkauften. Von diesen war Johannes mit Ursula
von Ryfenberg vermählt; sein Siegel führt die Umschrift: f S. IOHIS. DCI. GVNTFRIDI. Sein
Bruder Guntfrid oder Itel Guntfrid kaufte 1356 ein Gut in Aasen, war 1359
Pfleger des Armenspitals in Villingen; sein Siegel hat die Umschrift: S. DCI.
GVNTFRIT. Er siegelte 1375 für seine Tochter Agnes und deren Gatten Peter
Vogt von Beringen. Margaretha, Tochter des vorgenannten Burkard G., war 1349
Gattin des Villinger Bürgers Burkard Busse. Verena Guntfridin, Gattin des Cüni
Egensheimer, wird 1394 als Muhme der Margaretha Bussin bezeichnet. Burkard G.
1344 Klosterpfleger in Villingen. Johans Guntfrit von Villingen, gesessen zu Gei-
singen, verkaufte ein Lehengut 1376. Den Brüdern Johans und Cunrat die Gunt-
friden, Seidenem in Villingen, gestattete ihr Lehnsherr, der Junker Friedrich Bick
von Almshofen, Zinse von ihrem Theile am Zehnten in Aasen zu veräußern. Hänsli
Guntfrid. G. der Junge 1406. Zuletzt erscheint 1443 Bruder Cunrad Guntfrid, Johanniter-

Comthur in Sulz, dessen Anniversarium am 14. November im Kloster Neidingen
gefeiert wurde, wo Anna G. den Schleier genommen hatte. Die Siegel zeigen denselben Wappenschild,
wie ihn 1244 der ohne Geschlechtsname auftretende Cunradus scultetus de Villingen führte, welcher
hiernach wohl der Ahnherr dieses Geschlechts war. Wappen: Getheilt, oben ein wachsender Adler,
unten drei Joche übereinander.

Guntz. Johannes G., 1430, 1435 Stadtschreiber, 1440 Altstadtschreiber in Villingen, führte im
Schilde drei im Schächerkreuz gestellte Lindenblätter.

Guntzer. Bürgerliches Geschlecht in Konstanz. Hugo dct. Guncer 1295. Johans der Guntzer 1316.
von Gupf. Gupf, Dorf im B.-A. Lörrach. Heberardus, Rudolfus et Theodoricus de Güpho 1169.
von Gurtweil. G. Dorf im B.-A. Waldshut, Sitz eines uralten Edelherrengeschlechtes, welches
nachmals in den Stand der Ministerialen zurückgesunken zu sein scheint. Rudolfus de Gurtwilo 1084,
1094. Berhtoldus et Rödulfus de Gurtwil, fratres, 1102. Perkerus et Rudolfus de Gurtwilo, nobiles,
1113 Z. Urk. St. Blasien. Perkerus (Berger) de Gurtwilere 1124, 1139. Rodolf de Gurwilere 1139.
Adelbero et Eberhardus de Gurtwilo, liberi viri, 1150. Cunradus 1216. Volchardus miles de Gurt-
wile 1225. Johannes de Gurtwile, miles 1262, 1280. Johannes von Gurtwil 1294. Johann von Off-
tringen verkaufte Gurtweil 1444 an Georg von Erzingen, dessen Tochter es 1499 ihrem Gatten Wil-
helm von Griesheim zubrachte. Dieser versetzte die Burg c. p. an Jacob von Heideck, welcher 1523
von der Herrschaft Oesterreich damit belehnt wurde. Hans Conrad von Heideck zu Gurtweil 1606.
Guß. Hans Guß 1392 Stadtammann in Radolfzell.

Gustenhofer. Johann G. 1521 Rathschreiber in Offenburg. Georg G. war unter Markgraf
Jacob III Burggraf zu Hachberg.

Gut. Unter diesem Namen kommen verschiedene Geschlechter auf Oberbadischem Gebiete vor,
zu deren keinem der 1266 als Zeuge einer Konstanzer Urkunde auftretende H. dictus der Güte ge-
rechnet zu werden vermag.

A) Die Gut von Sulz sind ein altes, ursprünglich in den Städten Horb und Sulz gesessenes Ge-
schlecht, welches zeitweise eine große Ausbreitung erreicht zu haben scheint. Ueber sie ist sogar eine
eigene Familiengeschichte im Druck erschienen: Tobias Werner, Memoria rediviva Guthiorum a Sulz,
Stuttgart 1657, folio, wovon ein Auszug in Clemmii Amoenit liter. I, pag. 21—41 befindlich sein soll.
Beide Werke sind mir leider nicht zugänglich gewesen. Die Gut von Sulz waren durch einen großen
Antheil an der dortigen Saline zu bedeutendem Vermögen gelangt, um das Jahr 1496 vorübergehend aber
so verarmt, daß ein Sohn ein Handwerk erlernen sollte. Friedrich der Gute, Bürger zu Horb, 1305,
1326, todt 1328; seine Söhne Friedrich, Heinrich und Hermann 1328. Sygeli der Gut, 1316, 1328
Bürger zu Horb, 1338 als Sigli der alte Gut, Bürger in Sulz. Hermann Gut, Bürger in Rottweil, em-
pfing 1339 von Walter von Geroldseck, Herrn zu Sulz, ein Gut in Dornheim, welches er 1340 dem
Kloster Alpirsbach vergabte. Heinrich der Gute 1348 Richter zu Horb. Von dem Burgsitze Egelsthal
im Württ. O.-A. Horb schrieben sich Friedrich 1363, Cunz und Siglin 1364, 1387, Conrad 1397 und
Siglin 1409 Gut von Egelstall. Mit Letzterem scheint diese Linie erloschen zu sein.

Heinrich der Gut 1349. Hans der Gut von Horwe 1365 Schiedsrichter. Heinz der Gute von
Sulz 1366. Hermann Gut und sein Sohn Fritz erwarben Rechtein Aldingen, O.-A. Spaichingen, 1367.
Friedrich, Lehnsmann der Grafen von Hohenberg. Pfaff Friedrich Gut von Horw 1387. Benz G.
v. S. 1405, 1408. Hermann Gut der Junge von Sulz war 1413 in Fehde mit der Stadt Konstanz.
 
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