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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0546
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544

Grafen von Lupfen.

clericus, 1229. In die mit dem Anfange des 13. Jahrhunderts mit Heinrich v. L. (welcher vielfach
mit Berthold verwechselt wird) beginnende Stammtafel würden noch einzureihen sein: Johannes 1273.
Wilhelm 1311. Bruder Heinrich, ein Johanniter, 1315. Johann, Domsänger in Straßburg 1376. Chri-
stoph, im Namen des Grafen Rudolf von Sulz Freihofrichter am Kaiserlichen Hofe in Rottweil 1382. 10. 9.
Bruder Eberhard im Ordenshause Beuggen um 1393. Als Geschwister erscheinen 1405: Eberhard, Hug
und Udelhild, Klosterfrau in Offenhausen. Elisabeth, verm. Pfalzgräfin von Tuebingen, und wohl ihre
Schwester Sygina 1430. Ein v. L. Propst von Herzogenbuchsee 1438, 1440.

Die auf Seite 545 — 548 gegebenen Stammtafeln zeigen in kurzen Zügen die Geschichte des Ge-
schlechts, welches sich schon um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts durch zwei Söhne Heinrichs
von Lupfen in zwei Hauptlinien theilte. Dieser Heinrich hatte die ihrem Taufnamen nach nicht be-
kannte Schwester Heinrichs letzten Grafen von Kuessienberg geehelicht und nach dessen Ableben das
Bisthum Konstanz befehdet, bis er bei dem 1251. 19. 3. geschlossenen Vergleiche die Burg und Herr-
schaft Stuehlingen erhielt. Nach dem Tode Heinrichs von Lupfen, der wohl vor 1258 erfolgte, in
welchem Jahre seine Söhne das Kloster Offenhausen, später Gnadenzell, gründeten, erhielt Berthold die
Burg und Herrschaft Lupfen und wurde Stammvater der Linie Lupfen-Lupfen, Eberhard aber die
Burg und Landgrafschaft Stuehlingen und begründete die Linie Lupfen-Stuehlingen. Die letztere
Linie gelangte zu hohem Glänze und brachte viele bedeutende Männer hervor, bis mit dem Grafen
Heinrich (VI) am 26. December 1582 der Mannesstamm und mit seiner an den Freiherrn Peter von

Grafen von Lupfen. Grafen von Lupfen. Grafen von Lupfen.

Moersberg vermählten Schwester Margaretha 1588. 12. 10. das ganze Geschlecht erlosch. Die auf dem
Stammschlosse Lupfen gesessene Linie Bertholds gerieth durch ständige Fehden früh in zerrüttete Ver-
mögensverhältnisse. Kaiser Sigmund erklärte d. d. Wien 1425. 13. 1., daß die Belagerung des dem
Bruno v. L. gehörigen (1415 alias 1416 zerstörten) «Raubschlosses» Lupfen durch die Grafen Heinrich
und Egon von Fuerstenberg, Landgrafen in der Baar, auf seinen Befehl erfolgt sei. Des Bruno oder
Bruno Eberhard Bruder Konrad v. L. hatte von einer Concubine oder einer jedenfalls nicht eben-
bürtigen Gemahlin zwei Söhne Hans und Diepold hinterlassen, welche zwar den adeligen Namen von
Lupfen führten, aber ihrem Oheim Bruno 1435 die Erklärung abgaben, zum Unterschiede in der
unteren Hälfte des blausilbern getheilten Schildes eine rothe Rose aufnehmen zu wollen. Diepold trat
in das Kloster St. Blasien, wogegen Hans sich verehelichte, und war sein Sohn Junker Hans v. L.
Rathsherr in Schaff hausen, der zwischen 1496 und 1499 starb. Nach Rügers Chronik führten die
v. L. in Schaffhausen als Helmzier das Brustbild eines bärtigen Mannes mit spitzer Mütze; nach dem
neuen Siebmacher, f Schwäbischer Adel, zeigt die Helmzier den Rumpf eines Jünglings in b. s. ge-
spaltenen Kleide, auf dessen Kopfe eine b. Zipfelmütze mit s. Aufschlage und s. Troddel; Hd.: b. s.
Wohl der letzte Sprosse dieses Zweiges war Frau Rosine von Lupffen, welche als Witwe des ehren-
festen und wohlgeachteten Herrn Etzel Ulrich Varnbueler, Markgräflichen Rathes zu Hochberg, am
27. August 1599 in der protestantischen Kirche zu Colmar mit dem dortigen Bürger und Weinstieher
Andreas Hecker getraut wurde.
 
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