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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0352
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348

Freiherren von Rathsamhausen.

den linken Schildrand bedeckender Wolke ein nackter Arm, der einen blauen Merkurstab in der Hand
hält; aus gekröntem Helme wächst ein schwarz gekleideter, graubärtiger, barhäuptiger Mann, der in
der rechten Hand eine silberne Papierrolle, in der linken Hand einen goldenen Stab hält, Hd.: schwarz-
golden. (Diplom 1590. 25. 12.)

Freiherren von Rathsamhausen. Nach F. Wolff, Elsässisches Burgen-Lexikon S. 242 herrschen
verschiedene Ansichten darüber, ob Niederrathsamhausen, ein abgegangenes Schloß in der Gemeinde
Müttersholz, oder Oberrathsamhausen, oder die Burg Rathsamhausen bei Ottrott die Wiege des Ge-
schlechtes ist. Es wäre auch möglich, daß es sich um zwei verschiedene Familien handelt, von denen
die eine dem Stande der Edelfreien, die andere dem Stande der ritterbürtigen Dienstmannen an-
gehörte. Wappengenossen waren die von Fegersheim (s. Band I, S. 343). Trotz des reichlich vorliegenden
Materials können vorläufig nur vom 15. Jahrhunderte an Stammtafeln (s. S. 350—358) mit annähernder
Sicherheit aufgestellt werden. Schon im 14. Jahrhunderte teilte sich das Geschlecht in zwei Haupt-
linien, zum Stein und zu Ehnweyer, und die letztgenannte Linie später wieder in mehrere Unter-
linien. König LudwigXV. erkannte den Freiherrntitel des Geschlechtes an d.d. Compiegneß. August 1773.
Das Geschlecht war im Jahre 1578 bei der Reichsritterschaft des Nieder-Elsasses und des Kantons
Ortenau immatrikuliert. Die Söhne der Freifrauen Sophie und Auguste von der Tann, geborenen
Freiinnen von Rathsamhausen, erhielten am 21. Mai 1868 vom Könige von Bayern die Erlaubnis, den
Namen und das Wappen der erloschenen Freiherren von R. dem ihrigen beizufügen.

Bei Aufzählung der uneinreihbaren Glieder des Geschlechtes sollen nur die hervorragendsten
Träger des Namens und die auf oberbadisches Gebiet Bezughabenden erwähnt werden.

Eberhardus et Bachelmus de Racinhusin sind Zeugen der Gründung des Klosters St. Johann bei
Zabern 1127. 12. 11. der herre von Racenhusen 1262.15.7. und 1267. Gebrüder: A) Hugo von R.,
genannt Chrumbegasse, verkauft an das Kloster Bellelay Ländereien zu Montignez 1242. 11. 2,, 1254.
B) Philipp von R. erhebt wegen des Erbgutes seiner Gattin Ansprüche an Kaiser Friedrich IL 1246,
Zeuge einer Urkunde des Klosters Tennenbach 1252. 6. 1., mit Kloster Bellelay wegen des Güter-
verkaufes durch seinen Bruder Hugo verglichen 1254. ...7., vergleicht sich mit der Äbtissin zu Erstem
wegen Besitzes zu Baldenheim, der nach seinem Tode an das Kloster fallen soll, 1261. 10. 4., mit seinem
Sohne Hartmann im Vergleiche wegen der Königsburg genannt 1267, 1270, 1274, tot 1311; sein Sohn
Hartmann mit seinenKindern erwähnt im Vertrage mitRudolf von Andlau und Genossen 1284.13.3. C) Jakob
von R. bestätigt den Güterverkauf seines Bruders Hugo 1242. 11. 3., stellt einen Revers wegen dieser
Besitzveräußerung aus 1255. 5. 7 , wird nobilis vir genannt 1270 (s. Kindler von Knobloch, Goldenes
Buch von Straßburg S. 255), vergabt an das Kloster Maria Magdalena Güter zu Orschweier 1282. 31. 5.,
wird als vor 2 Jahren gestorben erwähnt 1291. 27.4. D) Heinrich von R., bestätigt den Güterverkauf
seines Bruders Hugo 1242. 11. 3., wird «der Vrie» genannt 1256. 11. 1. (Generallandesarchiv Karls-
ruhe s. St. Truclpert, sein Siegel zeigt den Querbalken im Schilde), 1264, 1266, tot 1280. Heinrichs
Kinder: a) Hugo 1266, b) Rudolf 1254, verkauft mit seiner Gattin die Burg Tunsei an Konrad Grafen
von Freiburg 1256. 11. 1., 1258, seine und seiner Gattin Schenkung an St. Trudpert wird von den
Grafen Konrad von Freiburg und Heinrich von Urach bestätigt 1259, 1265, verzichtet auf Güter und
Gülten, die seine Gattin dem Kloster St. Marienau bei Breisach vermacht hat 1266. 24. 6., nobilis
genannt 1269 (Generallandesarchiv Karlsruhe), erläßt dem Kloster St. Marienau alle Schuld
1270. 31. 12., trifft Bestimmungen wegen der dem Kloster St. Marienau vergabten Güter zu Scher-
weiler und Kienheim 1272, 1284. 13. 3., seine Gattin Anna von Tunsei, Tochter Bertolds, verzichtet zu
Gunsten des Klosters St. Trudpert auf ihre Ansprüche 1258 und 1266. c) Elingenta, Nonne im
Dominikanerinnenkloster zu Schlettstadt, 1280.

Ulrich von R. 1292, Dienstmann der Edelfreien von Rappoltstein 1303. Philipp von R., Bischof
von Eichstätt, erwählt 1306, vom Papste bestätigt 1306. 18. 2., f 1322.25.2. Siegfried von R. in
Hettensheim (vielleicht Heddesheim) begütert 1314. Dietrich von R. 1313, schließt ein Bündnis mit
Freiburg 1321. 21. 4. Bruder Konrad von R., des Johanniterordens, wohl zu Freiburg 1321. 21. 4. Susanna
von R., Gattin Walters Herrn zu Schwarzenberg, wird wegen 200 M. Silbers auf die Stadt Waldkirch
verwiesen 1326. Franz von Hattstatt darf seine Gattin Hedwig von R. auf Schwarzenbergsche Lehen
verweisen 1321. 26. 8. Hans von R. zu Triberg 1344, 1347 und 1369. Hans von R., Bürger zu
Schlettstadt, Sohn des f Härtung von R., verkauft mit seiner Gattin Lise von Hattstatt seinen Teil
an «Hürste» und Hof zu Summerau (wohl Sommerau) 1349. 21. 1. Hartmann von R. steuert seine
Tochter Verene aus 1387. 17. 4., stiftet seinen Eltern: Hartmann von R. zum Stein und Else von
Andlau, (die von ihren Brüdern Eberlin, Heinrich und Rudolf von Andlau wegen ihres Heiratsgutes
1357. 23. 6. abgefunden wird), sowie seiner Gattin Grete von Stauten einen Jahrtag 1390. 3. 8., lebt
noch 1410; seine Tochter Verene 1410. 2. 6., heiratet vor 1387.17.4. Wilhelm Hummel von Stäufen-

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