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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 1.1857

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7. Heft
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Bischöfliche Stimmen über den "Kirchenschmuck", [3]
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Praktische Fragen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18467#0119

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2

2) Ergeben sich a»s den alten Kirchen be-
stimmte Grundsatze über die Thurm-
anlagen, insbesondere in Betreff der
Zahl derselben?

3) Bezeichmmg der Orte, in welchen sich
zweischiffige Kirchen befinden, und nä-
here Beschreibnng derselben.

4) Welches ist dte geeignetste Form sür
Altaraufsätze, insbesondere für Taber-
nakel?

5) Anwendung des Gases zur Beleuchtung
der Kirchen und die zu diesem Zwecke
Passenden Vorrichtungen.

6) Jn welchem Theile der Kirche ist in Er-
mangelung eines Baplistertums der
Taufstein aufzustellen? Nähere Angabe
über die belreffende Auordnung in alten
Kirchen.

7) Nähere Erörterung über malerische und
bildnerischeAusschmückung derKirchen.

8) Ueber den geeignetsten Platz für die
Orgel tn der Kirche.

9) Ueber Gründung uud Einrichtung von
Choralschulen und Verhältniß des
Volksgesanges zum (Gregoriantschen)
Choral.

10) Enrstehnng nnd Ausbildnng des Kir-
chenliedes in Deutschland.

11) Ueber dic künstlerische Verzierung der
Fußböden in den Kirchen.

12) Jn welcher Art sind christliche Grab-
dcnkmäler zu errichten?

Ferner die aus den Beschlüssen der crsten
Generalversammlung noch zu lvsende Aufgabe:
„Die Diözesanvereine werden ersucht, die in
ihrer Diözese erlassenen kirchlichen Vestim-
mungen, welche sich auf die christliche Kunst
beziehen, bis zur nächsten (zweiten) General-
versammlung zu sammeln und zur Vorlage
zu bringcn."

Praktische Fragcn.

iii.

Solid in Stoff und Arbeit ist wohlfeil,
unsolid ist theuer, ja Verschwendung. Das

ist keine Frage. Also wcrden wir, je ärmer
die Kirchcnkassen sind, destv aufmerksamer
darüber wachen, daß sie nicht durch Anschaf-
fuug werthloser und undauerhafier Gegen-
stände ausgesogen werden. Aber wir haben
noch einc Frage der Armuthfrage enigegen-
zustellen: „Jst es auch wahr, daß man überall
so arm ist, wie man thut?" Wir glauben
uns hinreichend auszukennen, um hierauf mit
entschiedenem Nein zu autworten. Freilich,
wenn man aus schmutziger Wäsche und zer-
rissenenGewandenaufArmuth schließendürfte!
Bei ordinären Menschenkindern thut man es,
bei einer Kirche, und selbst bei Stadtkirchen
wäre es ein Fehlschluß. Ein anderes ist nicht
können, ein anderes nicht wollen. Cs gibt
auch Beitelleute, dle sich mit schmutzigen Lum-
pen umhüllen und zu Hause Kapitalien an-
legen. So gibt es Kirchenstiftungen, in wel-
chen die Armnth überall vorgeschoben wird,
um die Fonds ruhig am Zins liegen lassen zu
können — auf künflige Zeiten. Derjenigen
Stiftungeu nicht zu gedenken, welche für pro-
fane Zwecke, Brunnenleitungen, Feuerspritzen
u. dergl. Geld genug haben, aber keines für
die anständige Ausstattung des Gottesdienstes.

Dte Stiftungsfonds sind aber nichl die etn-
zige Quelle zur Deckung der Kultbedürfuisse.
Sie sind auch nicht die ursprüngliche. Sie
entstehen immer erst dann, wenn die laufen-
den Beiträge der Gläubigen weiter reichen,
als für die augenblicklichen Bedürfnisse noth-
wendig ist. Auch in diesem Stücke sind die
Alten unsere Lebrer und Vorbilder. Jhnen
verdanken wir den größten Theil der Kirchen-
stiftungen. Sie haben aber, ehe sie diese Fonds
anlegten, erst die Kirchen gebaut uud reichlich
ausgestattet. Daher werden auch wir erst
dann Kapitalien anlegen, wenn wir übriges
Geld haben. Brauchbare und dauerhafte Sa-
chen anschaffen, ist einem Kapital gleich: deun
es erspart der Kasse eine gewisse Ausgabe
auf lange Zeit hincin. Sollte eine Kirche gar
keine Kapitalien haben, so ist sie doch ntcht
arm, so lange sie gläubige und opferwillige
Pfarrktnder besitzt. Diese werden cs der Mut-
 
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