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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — N.F. 4.1888/​95

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3. Heft
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Erklärung der Tafeln
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https://doi.org/10.11588/diglit.26639#0040
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8 Verschikdenes. Nr. 21.

und 51/2 Meter Seitenlänge und ist durch 6 ganz
dünue Pfeilerchen in 3 gleich hohe Schiffe getbeilt.
Das Mittelschiff ist mit Kreuzgewölbeu aus starken
Bruchsteinen, die Seitenschiffe mit Tonnen über-
deckt. Die Pfeilcrchen selbst sind viereckig, nur
25 Centimeter stark, und hciben als Kapitäl nur
einc stark vorspringeude Schräge mit Platte. Jn
gleicher Weise ist auch der Sockel gebildet. Das i
Mosaikbild des hl. Erhard, aus der Werkstätte des
Hrn. Albert Neuhauser in Jnnsbruck hervorgegangen

und für die geiiauute Gruft als Geschenk gewidmet,
steht hinter dem kleinen, auf Säulchen ruhenden
Altartische, und macht in dem spärlich beleuchteten
Raume, reich in Gold erstrahlend, eiuen tiefen,
ernstfcierlichen Eindruck. Die Geuauigkeit der
Nachahmung des Originals ist bewunderuswerth,
und wäre nur zu wüuschen, daß die Technik der
Mosaik in unsereu Kircheir wieder mehr Eiugaug
finde.

^eMhiellenes.

Eine „Manontasel" aus dem drcizchnten
Iahrhundert.

Bei der Uutersuchung der liturgischen Hand-
schristen der Dominikanerbibliothek sopra Niliervu
skibliotlreca EasanLtensis) iu Rom fanden wir
in einem Missale (Siguatur L, II, 9) aus dem
Ende deS 13. Jahrhunderts, das aus Ltn. Lroee
stammt, ein länglich geformtes Pergamentblatt ein-
geheftet, das, der Quere nach in drei Kolumnen
getheilt, nach Art eiues Triptychons gesaltet werdeu
konnte. Außen unbeschrieben, enthält dasselbe im
Juneren iu Schrift des 13. Jährhunderts auf der
linken Spalte das Gloria und deu Anfaug deS
Credo, auf der rechlen das Evangelium Johaunis.
Jn der mittleren Kolumne setzl sich uuteu das
Credo fort, darüber steheu die Konsekrationswortc.
Oben ist in seiner Federzeichnung (schwarz und
roth) das Bild des leidenden Heilandes augebracht
(Brustbild vor dem Kreuze über dem offenen Grabe).
Das Blatt entbehrt jeder weiteren Aierde, macht
aber in seiner Einsachheit einen gefälligeu Eindruck
und dürfte ob seines Alters (man datirt die Kanon-
tafeln gewöhnlich uur bis in das 16. Zahrhuudert
zurück) die ihm hier gewordene Erwähnung wohl
^ verdienen.

Regensburg. Or. Adalbert Ebner.

Mcherschlm.

Die hl. Schrift des Alten uud des
Neuen Testamentes, illustrirte Volksausgabe;
Verlag vou Friedrich Pfeilstücker in Berlin,

L

__ _ _^_

in Hefteu iu 4" zu ü 50 Pf. Der Text zu dieser
Bibel ist dcr bekaunte, kirchlich approbirte, aus der
Bulgata übcrsetzte von Or. Allioli. Warum wir
diese Bibelausgabe iu diesen Blätteru besprecheu,
hat seinen Grund darin, daß die darin enthaltenen
Jllnstrativneu vom kuusthistorischen Standpunkte
uugemeiu lehrrcich sind. Denn die beigegebeueu
Bildwerke stellen nicht blos Szencn aus der heil.
Geschichte dar, wie das bei allcu übrigen Bildcr-
bibelu der Fall ist, soudern zu eiuzeluen Wörtern,
Namen oder Sätzen sind als Belegstelleu im Texte
theils Darstelluugeu aus gleichzeitigen Monumenten
in Assyrien, Babylou, Egypten und dem heiligen
Lande, oder uaturhistorische Abbildungen der be-
treffenden Thiere, Pflanzen, Gegenden u. s. w.,
getrcue Darstellungen autiker Fuudgegenstäude aus
biblischer Zeit, als Schwerter, Schmucksacheu, oder
auch Bilder aus dem orieutalischeu Leben der Jetzt-
zeit beigesügt, welche dem Leser neue und über-
rascheude Aufschlüsse über dic betreffendeu Bibel-
stellen biete». Die Herstellung ist musterhaft, der
Preis mäßig, so d«ß diese Bibelausgabe mit gutem
Gewissen bestens empsohlen werden kauu.

Friedrich Schmidt, der Wiener Dsmbau-
Meister f.

Wenn es je ein Todter verdient, in diesen
Blättern eineu Nekrolog zu erhalten, so ist es der
um die Sache der kirchlichen Kunst so hochverdiente
Dombaumeister Schmidt von Wien. Wir dürfen
kühn behaupten, daß er der beste Gothiker in Deutsch-
land gewesen, daß sein volles Leben im Großen
 
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