Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — N.F. 4.1888/​95

DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:
Erklärung zu den Tafeln
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26639#0054
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tafel 135.

eitenaltar ini Renaissaneestyle des 16.
JahrhundertS. Dieser Altar wurde
sür die Minoritenkirche in Glatz gezeichnet und
in Holz mit Bemalung ausgeführt. Der Styl
desselben bewegt sich in den Formen der italienischen
Frührenaissance, welche wegen ihrer Zartheit nnd
reichen Abwechslung, sowie wegen des ernsteren
Charakters den Borzug vor der meist schwer-
fälliger gehaltenen Ornamentik der deutschen Re°
naissance, wenigstens bei kirchlichen Gegenständen
verdienen.

Die Mensa ist für Bekleidung mit Marmor-
tafeln gezeichnet, in welche bei dem Mitteltheile
Jntarsien d. h. eingelegte, mit farbigen Marmor-
stückchen oder dunkelgefärbten Harzeinlagen, die
durch Abschleifen und Poliren mit der Marmor-
fläche gleichen Glanz und ausreichende Härte er°
halten, eingefügt sind. Die Figuren der Prädella
find Reliefs, das Hauptbild ini Aufbaue und die
kleineren Nebenbilder als Gemälde gedacht, eben-
so das querliegende Bild im oberen Aufsatze.

Tafel 13«;.

Seitenaltar mit dem Rosenkranzbilde, eben-
salls für die Minoritenkirche in Glatz bestimmt.
Was den Styl desselben, das Material und die
Ausstattung der Mensa betrifft, so gilt von diesem
Altare das Nämliche wie von dem vorhergehenden
auf Tafel 135.

Tafcl 137.

Taufstein, nach einer Zeichnung von dcm
1 Dombaumeister Fr. Schmidt in Wien, im
gothischen Style. Der Stein selbst ist achteckig,
und ohne Schwierigkeit von jedem geübten Stein-

metzen ausführbar, da jede Bildhauerarbeit an
demselbeu vermieden ist. Um, zumal bei Sand-
stein, ein Eindringen des Taufwassers in den
Stein und das in Winterszeit erfolgende Gefrieren
und Sprengen des Steins zu vermeiden, setze
man in die Hohlung ein kupfernes, innen ver-
zinntes Gefäß, welches auch (nach kirchlicher Vor-
schrift) nüt einem Schlosse versperrbar ist. Sonst
niüßte dcr Berschluß an dem aus Eichenholz
konstruirten Deckel angebracht werden. Zur Ent-
fernung des Deckels vom Stein während der
Taufwasserweihe oder Herausnahme des Tauf-
wassers ist eine sinnreiche Hebelvorrichtung von
Schmiedeisen angeordnet, die sich in 2 Zapfen
dreht, und den freihängenden Deckel seitwärts
zu drehen gestattet.

Tafel 138.

Zeichnung zu einem gothischen Chorstuhle für
eine mittelgroße Kirche, Vorderansicht und Quer-
schnitt. Die Formen sind die der Zeit des
14. Jahrhunderts. Jn dem Dreipasse des Mittel-
giebels ist ein Wappen von Laubwerk umgeben,
zum Andenken an dcn Stifter oder als Hinweis
auf die Stadt oder Diözese der betreffenden Kirche.
Figur b> gibt die Seitenansicht der Decke der
Kniebank, a den Querschnitt des Chorstuhls, der
im Maßstab von gezeichnet ist.

Tafel 139 und 140.

Mittelstück und Kreuz zu einem Meßgewand
sowie Pluvialkappc für Todtenoffizien, uach einer
Zeichnung der Beuroner Kunstschule. Dieses Meß-
gewand in schwarzer Farbe, und mit dem mittel-
alterlichen Schnitte, ist ausgeführt für die neue
ronianische Kirche des Benediktinerinnenklosters
 
Annotationen