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Die am Umbau der Augustinuskiräie beteiligten Meister

DER BAUMEISTER JOHANN MICHAEL KELLER

Nach der Betrachtung der Kirche und ihrer Kunstwerke sollen noch die Künstler
gewürdigt werden, die dieses Kleinod gestaltet haben.

Die Leitung des einstigen Umbaues der Kirche lag in den Händen des Baumeisters
Johann Michael Keller. Hierfür treten zwar keine archivalischen Schriften ein; die
Feststellung ist aber hinreichend gesichert durch eine wesentliche Ubereinstimmung
der von Keller im Jahr 1762 gezeichneten Risse für die Dominikanerkirche mit
dem Baubefund der Augustinuskirche. Die Giebelform der Westfassade zeigt auch
den bei Kellerschen Bauten üblichen geschweiften Aufbau mit aufgesetztem flachem
Giebeldreieck.

Johann Michael Keller wurde als Sohn eines tüchtigen Baumeisters in Neckarsulm
geboren. Die Ausbildung erhielt er bei seinem Vater. Seit 1753 in Gmünd ansässig,
entfaltete er hier eine reiche Tätigkeit. Das barocke Gesicht der Innenstadt ist ihm
zu danken. Zahlreiche Patrizierhäuser und mehrere Klosterkirchen entstanden
unter seiner Bauleitung. „Keller war einer der bedeutendsten bürgerlichen Bau-
meister des schwäbischen Rokoko, für dessen schlichte Baugesinnung der nüchterne
Charakter seiner Bauten charakteristisch ist." Er starb am 11. 8. 1794 in Gmünd.

DER MALER JOHANN ANWANDER

Zu der Fülle der Begabungen der spätbarocken Großmalerei Schwabens gehört
Johann Anwander. Geboren wurde er am 15. Februar 1715 in Rappen bei Mindel-
heim. Uber seine Lehrzeit ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde er in Augsburg

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