Münzen, Maße, Gewichte
Maße und Gewichte
Von unserem einheitlichen und bequemen, leicht über-
schaubaren Dezimalsystem waren Mittelalter und frühe
Neuzeit noch weit entfernt. Sie gebrauchten andere Be-
griffe und Meßsysteme. Besonders kompliziert war es
beim Getreide. Hier wurde nach Hohlmaßen gerechnet,
auch glatte und rauhe Frucht unterschieden. Einheit-
lichkeit der Berechnungen gab es auf diesem Gebiet so
wenig wie im Geldwesen. Im Gmünder Raum kam
nicht nur das Gmünder Meß, sondern auch die würt-
tembergischen, zuweilen Nürnberger und Augsburger
Maße zur Anwendung. Da konnten Unstimmigkeiten
nicht ausbleiben. Am 2. Mai 1505 bittet Gmünd den
Esslinger Magistrat um Übersendung ihres Stadtmaßes,
der Werkrute, da unser Zimmerwerkhleut etwas irrig
und zwaytrechtig sein. (USlg 1504-1505)
Weil uns nicht alle Gmünder Maße jener Zeit in heuti-
gen Zahlenwerten bekannt sind, verlassen wir uns auch
auf die Zahlen des Herzogtums Württemberg. Bei den
Längenmaßen gehen wir von dem Gmünder Schuh aus,
der um 1500 29,5 cm gemessen hat. (Kissling, Münster
164; ders., Täferrot 24)
Längenmaße
Meile
= ca. 7,7
km
Rute (16 Schuh)
= 4,72
m
Klafter (6 Schuh)
= 1,77
km
Schuh (12 Zoll)
= 29,5
cm
Zoll (12 Linien)
= 2,45
cm
Linie
= 0,2
cm
Flächenmaße
1 Jauchert, Mannsmahd,
Tagwerk
1 Morgen
(150 Quadratruten)
1 Quadratrute
= 1,5 Morgen
(225 Ruten)
= 1/3 Hektar (33,42 ar)
= 22,28 m
Flüssigkeitsmaße
1 Fuder (6 Eimer)
1 Eimer (16 Imi)
1 Imi (10 Maß)
1 Maß (4 Schoppen)
1 Schoppen
Gewichte
1 Zentner (100 Pfund)
1 Pfund (32 Lot)
1 Mark (1/2 Pfund)
1 Unze (2 Lot)
1 Lot (4 Quint)
1 Quint
Raummaße
1 Klafter, 1 Meß Holz
(6x6x4 Schuh)
1 Fuder
1 Karren Sand/Steine
(8 Kubikschuh)
Hohlmaße
1 Malter (8 Simri)
1 Simri (4 Vierling)
1 Vierling
= 3,696 m2
= 1 Wagenladung
= ca. 0,2 m2
= 1,772 hl
= 22,15 1
= 5,54 1
1,7635 hl
293,9 1
18,37 1
1,83 1
0,45 1
46,7 kg
467,7 g
233,85 g
29,2 g
14,6 g
3,65 g
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Maße und Gewichte
Von unserem einheitlichen und bequemen, leicht über-
schaubaren Dezimalsystem waren Mittelalter und frühe
Neuzeit noch weit entfernt. Sie gebrauchten andere Be-
griffe und Meßsysteme. Besonders kompliziert war es
beim Getreide. Hier wurde nach Hohlmaßen gerechnet,
auch glatte und rauhe Frucht unterschieden. Einheit-
lichkeit der Berechnungen gab es auf diesem Gebiet so
wenig wie im Geldwesen. Im Gmünder Raum kam
nicht nur das Gmünder Meß, sondern auch die würt-
tembergischen, zuweilen Nürnberger und Augsburger
Maße zur Anwendung. Da konnten Unstimmigkeiten
nicht ausbleiben. Am 2. Mai 1505 bittet Gmünd den
Esslinger Magistrat um Übersendung ihres Stadtmaßes,
der Werkrute, da unser Zimmerwerkhleut etwas irrig
und zwaytrechtig sein. (USlg 1504-1505)
Weil uns nicht alle Gmünder Maße jener Zeit in heuti-
gen Zahlenwerten bekannt sind, verlassen wir uns auch
auf die Zahlen des Herzogtums Württemberg. Bei den
Längenmaßen gehen wir von dem Gmünder Schuh aus,
der um 1500 29,5 cm gemessen hat. (Kissling, Münster
164; ders., Täferrot 24)
Längenmaße
Meile
= ca. 7,7
km
Rute (16 Schuh)
= 4,72
m
Klafter (6 Schuh)
= 1,77
km
Schuh (12 Zoll)
= 29,5
cm
Zoll (12 Linien)
= 2,45
cm
Linie
= 0,2
cm
Flächenmaße
1 Jauchert, Mannsmahd,
Tagwerk
1 Morgen
(150 Quadratruten)
1 Quadratrute
= 1,5 Morgen
(225 Ruten)
= 1/3 Hektar (33,42 ar)
= 22,28 m
Flüssigkeitsmaße
1 Fuder (6 Eimer)
1 Eimer (16 Imi)
1 Imi (10 Maß)
1 Maß (4 Schoppen)
1 Schoppen
Gewichte
1 Zentner (100 Pfund)
1 Pfund (32 Lot)
1 Mark (1/2 Pfund)
1 Unze (2 Lot)
1 Lot (4 Quint)
1 Quint
Raummaße
1 Klafter, 1 Meß Holz
(6x6x4 Schuh)
1 Fuder
1 Karren Sand/Steine
(8 Kubikschuh)
Hohlmaße
1 Malter (8 Simri)
1 Simri (4 Vierling)
1 Vierling
= 3,696 m2
= 1 Wagenladung
= ca. 0,2 m2
= 1,772 hl
= 22,15 1
= 5,54 1
1,7635 hl
293,9 1
18,37 1
1,83 1
0,45 1
46,7 kg
467,7 g
233,85 g
29,2 g
14,6 g
3,65 g
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