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Deber Hans

Dapp Johann (Hans), Goldschmied, quittiert 1633 eine
Geldübergabe. 1641 seine Behausung beim Diebsturm.
CPro. I (1633) 33; II (1641) 105.
Daucher (Daur, Thaur) Adolf II, Kistler, Sohn des
Augsburger Kistlers Adolf Daucher I und Bruder des
Bildschnitzers und Bildhauers Hans Daucher, *zwi-
schen 1485 und 1490 Ulm, m Gertrud, t Stuttgart vor
Georgi 1558. Dokumentiert seine Spätzeit: 1552 Nie-
derlassung in Lauffen a. N„ 1556 Bestellung durch
Herzog Christoph zum Hofschreiner in Stuttgart. Vor
dieser Zeit - man gibt bislang die Jahre 1549-1552 an -
entstand in Gmünds Pfarrkirche unter seiner Leitung
Chorgestühl und Kanzel (Vorgängerwerke beim Turm-
unglück 1497 zerstört). Renaissancehaft ihr Schrein-
werk mit den Rundbogenfeldern, Pilastern und Intar-
sien, beim Gestühl einzigartig hierzulande die frei-
stehenden Doppelfiguren der Apostel und Propheten
auf dem Dorsale, doch diese Schnitzfiguren teilweise
noch vom spätgotischen Figurenkanon geprägt. Das er-
ste Brüstungsfeld der südlichen Stuhlreihe trägt groß
eingeschnitten das Monogramm A D mit der Jahreszahl
1550 und dem intarsierten Wappenstern der Daucher.
Unscheinbarer Dauchers Urheberzeichen im westlichen
Intarsienfeld des Kanzelkorbes: Ein Balleisen zwischen
dem Monogramm A D. A—D
H. Rotts Behauptung, D. sei schon 1525 f. in Gmünd
tätig gewesen, überzeugt nicht, weil seine Quellenzitate
nicht überzeugen, die er manipulierend auslegt. Er zi-
tiert aus der Stadtrechnung 1525 und dem Klagbuch I,
wo in unzusammenhängenden Aussagen von einem
(anonymen) Bildhauer, einem Zimmermann (Martin*!)
und einer Absprache zwischen der Schreinerzunft und
dem Bildhauer und einem als Zeugen genannten Thaur
die Rede ist. In ihm sieht Rott „den Augsburger Bild-
hauer und Kunstschreiner Adolf Daucher d. J.“ Wir
vermuten bei dem namenlosen Bildhauer von 1525 aber
den von uns erfaßten Joerg Knauer* und bei „Thaur“
könnte der 1538 verurkundete Gmünder Bäcker Lien-
hard Thauer gemeint sein. (s. Stromeyer*)
Wir bringen den Kistler Adolf Daucher nur mit den er-
wähnten Ausstattungsobjekten der Pfarrkirche in Ver-
bindung. Möglicherweise hat sich aber die Arbeit vor
allem an dem aufwendigen Gestühl über einige Jahre
hingezogen. Die Pfründrechnung 1539-1565, die Unser
frawen bawengeld registriert, läßt diesen Schluß zu.
Zwischen 1538 und 1546 werden jährlich etwa 30 fl
ausgegeben, 1547 jedoch 176 fl 60 lb, 1548 496 fl 110
lb, 1549 582 fl, 1550 203 fl, 1551 123 fl 42 lb. Die
Vermutung liegt deshalb nahe, daß vor dem Steinbau

der Westempore (1550-1552) das Gestühl in den Jah-
ren 1547-1550 gefertigt wurde.
StadtR 1525, 205. KlagB I, 76. PflR 2‘ff. UAK B 2. - ThB VIII, 427
ff. - NWD I, § 1075. - W. Klein, Der Meister des Gmünder Chorge-
stühls, GHB11 11/1931. - Ders., Das Chorgestühl und die Kanzel im
Gmünder Heiligkreuzmünster, GHB11 4 - 12/1932. - Rott, Quellen II,
205, 301. - N. Lieb, Die Fugger und die Kunst, Band I, München
1952, 462 f. - J. Baum, Adolf Dauher in neuer Beleuchtung, in: Fest-
schrift Hans Vollmer, Leipzig 1957, 149-157. - H. Müller, Die Künst-
lerfamilie Daucher, in: Lebensbilder aus dem Bayrischen Schwaben,
Band VI. Augsburg 1958, 131-156. - Fleischhauer, Renaissance, 194
f. - Kissling. Münster, 103-109.
Dauer (Daur), Schreiner und/oder Zimmermann. 1611
erhält Zimmermann Dauer zu machen 6 b, und 1653 ist
der Gmünder Schreiner Daur mit der Umbemachung
und Beschließung des Altars der Heubacher Ulrichskir-
che befaßt. (Sein Name nicht in Gmünder Matrikeln.)
VPfR 1611, 83. PfarrReg Heubach, Heiligenrechnung 1653/54.
Deber Bonaventura, Buchbinder 1544/1549, bindet
1544 um 1 fl dem Visierer 4 Bücher und auf die Kanz-
lei 1 Buch, dazu Ime umb 1 1/2 buch bappier 1 fl 2 ß.
Im gleichen Jahr hat er noch einzubinden das Bargauer
Zinsregister für 2 Ort, dann 1547 2 Bücher und das
Rechnungsbuch der Stadt (2 Ort 4 ß 9 h) und 1549 das
Steuerbuch für 1 Ort 2 ß 4 h.
StadtR 1544, 125‘f„ 280; 1547, 257; 1549, 142.
Deber (Döber, Deuber, Daiber), Kannen- und Zinngie-
ßerfamilie (bis zu Josef Deeber, t 29.9.1793, zu verfol-
gen).
- Caspar, vermutlich Bruder des Kilian, gibt am
21.6.1570 sein Gmünder Bürgerrecht auf, zahlt 2 fl
Nachsteuer und wird in Ellwangen, wo er 8 fl entrich-
tet, als Bürger aufgenommen.
StadtR 1570, 21 ‘. AB Bü 4.
- Hans I, vermutlich Stammvater der Gmünder Zinn-
gießerfamilie, 1544-1574 tätig, wie die Stadtrechnung
belegt: 1544 dem Hans Deber, Kantengießer umb 8 lb
zu Zinnschüsseln den Knaben, so mit den yben (Eiben.
Armbruste) schiessen, praucht 1 fl 2 ß 6 h. 1547 Hans
Deber Kantengießer für der Buben mit dem Stehelin
[Stahl] schießen Vortail 1 lb. 1549 Dem Hans Deber für
das schenkgeschirr uff das Land den wirth gemacht
haben 3 fl 1 Ort. 1560 Dem Hans Deuber umb 21 lb Zin
geschirr den Schießknaben zu Irem vorthail zalt, das
Pfund zu 3 b, ist 4 fl 1 Ort. 1570 Hans Deber von einer

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