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Verein für Geschichte der Mark Brandenburg [Editor]; Kittel, Erich [Oth.]
Brandenburgische Siegel und Wappen: Festschrift des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg zur Feier des hundertjährigen Bestehens ; 1837 - 1937 — Berlin, 1937

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34237#0015
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Die Herkunft des Brandenburger Adlers.
Von Kurt Mayer.

Das heraldisch-sphragistische Material zur Geschichte des Branden,
burger Adlers dürfte heute, soweit erhalten, vollständig vorliegen, neues
wird kaum noch gefunden werden. Über ihn hat meines Wissens zuletzt
zusammenfassend Hermann Krabbo im „Deutschen Herold" 1925 ge-
schrieben.
Krabbo stellt zu Anfang seiner Ausführungen die Frage, ob der bran-
denburgische Adler, wie der spätere preußische, aus dem alten Reichsadler
hervorgegangen sei. Er geht dann ein auf die Thesen Alfred Ritters
Anthony von Siegenfeld und Erich Gritzner's, die die Wurzel der fürst-
lichen Siegel-Adler in dem angeblichen plastischen Standartenadler der
deutschen Könige und damit in den Adlerfahnen überhaupt suchen. Das
lehnt Krabbo restlos ab, indem er den Spuren Theodor Algen's folgt, der
seinerseits das Siegelbild der Dynasten als Sippenzeichen in Gegensatz
zum Wappen stellt. Damit ergeben sich für ersteren die nachstehenden
Schlußfolgerungen:
„. . . ja man kann diese Erklärung nahezu mit Sicherheit geben,
nämlich, daß der Adler, wie bei manchen anderen Familien, so auch bei
den Askaniern ein altes, aus vorheraldischer Zeit stammendes und schon
damals vererbliches Familiensymbol ist. Die Askanier stammen bekannt-
lich vom Gstabhang des Harzes; Albrecht der Bär war vor seiner Er-
hebung zum Markgrafen Graf von Ballenstedt; man darf also ohne
weiteres annehmen, daß der Aar, wie auf dem benachbarten Arnstein, so
auch auf dem Berg, der die askanische Stammburg trug, horstete und
sich deshalb als geeignetes Familienzeichen bot.
Am Vorübergehen bemerke ich dabei Folgendes: wenn in jener Früh-
zeit — denn nur von der Entstehungszeit der ersten Wappen im i r. und
beginnenden 13. Jahrhundert ist hier die Rede — ich wiederhole: wenn
in jener Frühzeit edle Geschlechter sich verhältnismäßig oft gerade für
den Adler als das Svmbol ihres Stammsitzes entschieden, so wird dabei
mittelbar der Reichsadler wohl nicht ohne Einfluß gewesen sein; er war
 
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