DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.34237#0061
Die branöenburgischen Gtäötesiegel.
Von Johannes Schnitze.
über Siegel und Wappen der brandenburgischen Städte liegen zwei
umfassende Arbeiten vor:
1. F. A. Voßberg, „Die Siegel der Mark Branden-
burg", wovon nur 2 Lieferungen (1S6S, 1SS7) erschienen sind. Die
umfangreiche Sammlung von Nachzeichnungen märkischer Städtesiegel
befindet sich jedoch nebst den sonst hinterlassenen Manuskripten Voßbergs
im Geh. Staatsarchiv.
r. Otto Hupp, „Wappen und Siegel der deutschen
Städte" Band 1?) Auch Hupps Materialsammlungen sind in das
Geh. Staatsarchiv gelangt.
Beide Forscher verfolgten verschiedene Zwecke. Voßberg ging den
frühesten Formen der Siegel nach, ihm verdanken wir eine Zusammen-
stellung von Abbildungen der ihm bekannt gewordenen ältesten Stücke.
Hupp hatte mehr praktische Ziele. Seine Bildtafeln wollen die zu seiner
Zeit im amtlichen Gebrauch befindlichen Wappen- oder Siegelbilder in
einer heraldisch annehmbaren Form darstellen, ohne dabei offenbare Ver-
irrungen auszumerzen und durch Rückgreifen auf die ältere Überliefe-
rung zu verbessern. Indem er aber im begleitenden Text eine Übersicht
über das von ihm gesammelte Material gab, sollte es den Grtsbehörden
anheim gestellt werden, entweder das wappenbild in der von Hupp ge-
botenen heraldisch richtigen Form anzunehmen oder aber es nach den
geschichtlichen Unterlagen zu berichtigen oder neu zu gestalten. So
bringen die Tafeln Hupps mancherlei Wappenbilder, die durch Mißver-
ständnis, Willkür oder Phantasie eines Grtsvorstandes oder Stempel-
schneiders verändert oder neu entstanden sind und in keinem Zusammen-
hang mit dem Ort und seiner Vergangenheit stehen, wie z. B. die Siegel
der Städte Liebenwalde, Ketzin und Altruppin; letzteres bezeichnet Hupp
r) Heft 1 enthält u. a. die Provinz Brandenburg, Heft z (190z) unter dem Reg.-
Bezirk Magdeburg die Altmark.
Von Johannes Schnitze.
über Siegel und Wappen der brandenburgischen Städte liegen zwei
umfassende Arbeiten vor:
1. F. A. Voßberg, „Die Siegel der Mark Branden-
burg", wovon nur 2 Lieferungen (1S6S, 1SS7) erschienen sind. Die
umfangreiche Sammlung von Nachzeichnungen märkischer Städtesiegel
befindet sich jedoch nebst den sonst hinterlassenen Manuskripten Voßbergs
im Geh. Staatsarchiv.
r. Otto Hupp, „Wappen und Siegel der deutschen
Städte" Band 1?) Auch Hupps Materialsammlungen sind in das
Geh. Staatsarchiv gelangt.
Beide Forscher verfolgten verschiedene Zwecke. Voßberg ging den
frühesten Formen der Siegel nach, ihm verdanken wir eine Zusammen-
stellung von Abbildungen der ihm bekannt gewordenen ältesten Stücke.
Hupp hatte mehr praktische Ziele. Seine Bildtafeln wollen die zu seiner
Zeit im amtlichen Gebrauch befindlichen Wappen- oder Siegelbilder in
einer heraldisch annehmbaren Form darstellen, ohne dabei offenbare Ver-
irrungen auszumerzen und durch Rückgreifen auf die ältere Überliefe-
rung zu verbessern. Indem er aber im begleitenden Text eine Übersicht
über das von ihm gesammelte Material gab, sollte es den Grtsbehörden
anheim gestellt werden, entweder das wappenbild in der von Hupp ge-
botenen heraldisch richtigen Form anzunehmen oder aber es nach den
geschichtlichen Unterlagen zu berichtigen oder neu zu gestalten. So
bringen die Tafeln Hupps mancherlei Wappenbilder, die durch Mißver-
ständnis, Willkür oder Phantasie eines Grtsvorstandes oder Stempel-
schneiders verändert oder neu entstanden sind und in keinem Zusammen-
hang mit dem Ort und seiner Vergangenheit stehen, wie z. B. die Siegel
der Städte Liebenwalde, Ketzin und Altruppin; letzteres bezeichnet Hupp
r) Heft 1 enthält u. a. die Provinz Brandenburg, Heft z (190z) unter dem Reg.-
Bezirk Magdeburg die Altmark.