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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 2.1904

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Winter, Franz: Tanagra, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3550#0050

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TANAGRA

VON

FRANZ WINTER

(SCHLUSS)

!!E »Tanagrafiguren« wur-
1 zeln ganz in der attischen
Kunst des vierten Jahr-
hunderts. Sie haben die
Kunst des Praxiteles zur
Voraussetzung. Und diese
konnte der Kleinplastik
zu einer deren Wesen
und Vermögen gemässen
den k«C - ~ ->«-~ nm künstlerischen Betätigung

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hlt man 7 5he gebüdet. Bei keiner von ihnen
«neAusfT Elndruck> ^s die Komposition für
wäre. Sie rUng^n grösseren Verhältnissen erfunden
Wirkune- C Sm V°n geflossener einheitlicher
kleinsten p? gf n1Ö$ im Entwurf wie in der bis in die
Vielheiten sorgfältigen Durchführung,

die nach dem Ausdrücken aus der Form noch durch
ein Nacharbeiten mit dem Modellierstäbchen ver-
feinert ist und durch die mit zarten bunten Farben
aufgetragene Bemalung ihre letzte Vollendung er-
halten hat. Vielfach sind auch einzelne Teile, wie
Köpfe und Arme, aus besonderen Formen herge-
stellt und nachträglich angesetzt. Selten sind, wie
das bei der in Massenbetrieb verfertigten Mittel-
ware regelmässig der Fall ist, mehrere völlig gleich-
artige Exemplare aus ein und derselben Form vor-
handen. Jedes einzelne Stück ist ein besonderes
kleines Kunstwerk für sich.

So lassen sie sich den Porzellanfiguren des
achtzehnten Jahrhunderts vergleichen, an die zu er-
innern ja überhaupt nahe liegt. Es finden sich
manche verwandte Züge. Auch hier sind Dar-
stellungen des Lebens gegeben, aber diese spiegeln
freilich nicht so allgemein, wie die Terrakotten,
die Sitten und die Stimmung der Zeit wieder. In
den fürstlichen Fabriken zunächst für den Bedarf
und .den Glanz der Höfe hergestellt schildern die
Porzellanfiguren mehr das Leben derhöfischenGesell-
schaftskreise. Da das Material selbst als Kostbarkeit

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