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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 2.1904

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Sarre, Friedrich: Persisch-islamische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.3550#0173

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PERSISCH-ISLAMISCHE KUNST

VON

FRIEDRICH SARRE

E

xposition des Arts Musulmans", so nannte
sich eine Ausstellung, die während der Monate
Mai und Juni dieses Jahres die Aufmerksamkeit
der Kunstfreunde in Paris auf sich zog. Diese
Leihausstellung ging von der Union Centrale des
Arts Decoratifs aus, die hierfür einige Säle in
ihrem neuen Heim im Pavillon de Marsan des
Louvre zur Verfügung gestellt hatte. Da bekannt-
lich einen bedeutenden Teil dieser Sammlung, die
jahrelang heimatlos gewesen war, die pracht-
vollen orientalischen Kunstgegenstände jeder Art
der ehemaligen Sammlung Albert Goupil bilden,
und die Aufstellung dieser Kunstschätze bereits be-
endigt war, so ergaben letztere eine glückliche
Ergänzung der geliehenen Schätze, und es war für
kurze Zeit das Schönste vereinigt, was die muham-
medanische Kunstübung hervorgebracht hat.

* Die Abbildungen geben persische Kunst-Gegenstände aus der
Sammlung des Verfassers wieder. Die beiden Architektur-Bilder und
das Fliesengemälde auf S. 172 sind dem im Erscheinen begriffenen
Werke: „F. Sarre, Denkmäler Persischer Baukunst (Berlin, Ernst Was-
muth)" entnommen.

Es ist nicht das erste Mal, dass man den Ver-
such gemacht hat, orientalische Kunstwerke in
Sonderausstellungen vorzuführen. In Paris gab es
schon in den Jahren 1878 und 1893 zwei wenig
bedeutende Vorführungen dieser Art. Der Bur-
lington Fine Arts Club hat im Jahre 1885 in
London eine grössere orientalische Ausstellung
veranstaltet, der fünf Jahre später in Wien die
imposante Teppichausstellung folgte. Wiederum
das ganze Gebiet der muhammedanischen Kunst-
übung umfassten zwei kleinere Ausstellungen, 1897
gelegentlich der Stockholmer Kunst- und Industrie-
ausstellung die Vorführung der F. R. Martin'schen
Sammlung, und im Frühjahr 1899 eine im Kgl.
Kunstgewerbemuseum in Berlin von dem Verfasser
dieser Zeilen veranstaltete Sonderausstellung, die die
Ergebnisse seiner Reisen in Kleinasien und Persien,
sowie Aufnahmen und Erwerbungen von Kunst-
gegenständen umfasste. Die diesjährige Pariser
Ausstellung übertraf diese früheren Veranstaltungen
bei weitem und zeigte, ein wie bedeutender

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