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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 5.1907

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Heft 8
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Bode, Wilhelm: Pier Ilari Bonacorsi gen. Antico
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https://doi.org/10.11588/diglit.4704#0316

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PIER ILARI BONACORSI
GEN. ANTICO

VON

WILHELM BODE

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en wahrscheinlich in Mantua ge-
borenen Künstler, der Goldschmied
und Bildhauer war, finden wir schon
jung im Dienste der Gonzaga.* Be-
reits um 14 8 o modelliert er die klei-
nen Medaillen von Lodovicos Sohn Gian Francesco
Gonzaga und seiner Gemahlin Antonia del Balzo,
wenn die Inschrift ANTI, wie man allgemein an-
nimmt, richtig als Künstlerinschrift genommen und
auf ihn gedeutet wird. Einige Jahre später, bis nach
dem Tode seines Gönners, arbeitet er an dem kleinen
Hofe Gian Francescos in Dozzolo im Mantuanischen.
Später ist er für dessen Bruder Lodovico, Bischof
von Mantua tätig, der sich grosse Mühe giebt, um
Kleinbronzen von ihm zu erlangen, und kommt

* Umberto Rossi in derRivistaitaliana di Numismatica I. iölff.
Geboren wurde Antico um 1460, gestorben ist er im Jahre 1528.

dann in den Dienst der Isabella d'Este, die ihn in
Mantua in ähnlicher Weise, wie auch als Ratgeber
bei Erwerbung von Antiken verwendet. Wiederholt
werden in den Briefen und Urkunden Bronze-
statuetten erwähnt und selbst namhaft gemacht, die
der Künstler im Auftrag hat; aber mit Sicherheit
eine davon festzustellen, ist bisher leider nicht
gelungen. Nur soviel können wir daraus entnehmen,
dass seine Arbeiten regelmässig antike Motive be-
handelten und vielfach sogar Kopien berühmter
antiker Statuen waren. Dass er für solche Kopien
besondern Ruf genoss, geht schon aus seinem Bei-
namen l'Antico hervor. Wenn solche Nachbildungen
namhaft gemacht werden — wie der Spinario, der
Mark Aurel, die Rossebändiger von Monte Cavallo
—, können wir leider nicht feststellen, welche der
zahlreichen Repliken, die von den ersten beiden auf

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