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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 5.1907

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Heft 10
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Hannover, Emil: Weibliche Kunst: Minka Grönvold
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https://doi.org/10.11588/diglit.4704#0418

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WEIBLICHE KUNST
MINKA GRÖNVOLD

VON

EMIL HANNOVER

Bis zu Rosa Bonheur zurück und noch weiter
bis ins achtzehnte Jahrhundert war es das Ziel
aller Künstlerinnen, in ihrer Kunst so männlich
wie möglich zu werden, dem Manne in allen
Punkten ebenbürtig zu sein. In neuerer Zeit aber
haben einzelne Künstlerinnen sich völlig ihrer Weib-
natur überlassen, und es ist daraus zuweilen eine
Kunst von eigenem Zauber erstanden, dem man
nicht widersteht, mag man auch die Ansicht teilen,
dass Männlichkeit eine der ersten Bedingungen in
der Kunst sei.

Eine solche, ganz weibliche Kunst war die von
Kate Greenaway, sind die Fayencefiguren der
dänischen Bildhauerin Frau Juliette Willumsen.
Aber das beste Beispiel weiblicher Kunst sind bis
jetzt wohl die Arbeiten von Frau Minka Grönvold.
Es ist mehr vom „schwachen Geschlecht" darin,
als in der Kunst irgend einer andern Frau. Diese
Kunst macht den Eindruck, als wäre sie das Produkt
der Hingabe eines gänzlich willen- und widerstands-
losen Mediums an gute künstlerische Mächte.

Zuerst aber ein paar Worte über die Kiinst-

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