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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 5
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Elias, Julius: Schwarz-weiss
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0198

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VINCENZ VAN GOOH, LANDSCHAFT

SCHWARZ-WEISS

VON

JULIUS ELIAS



iich in der heurigen Sezes-
sionsunternehmung ist viel
Geist und Schönheit und Er-
kenntnis Dessen, was das ist:
moderne Zeichenkunst. Und
es wäre gewiss noch weit
mehr Geist und Schönheit
darin, wenn man, wie in
kampfesfrischeren Tagen eine Vorbereitung von
gebührender Frist nicht gescheut, wenn man
mehr individualisierende Planmässigkeit angestrebt
hätte. Jetzt wird das Gesamtbild recht abhängig
von einer mehr oder weniger duldsamen Ein-
lieferungsjudikatur. Man lässt's darauf ankommen,

was der gute Zufall abwirft. Nun folgen sich
diese Ausstellungen zwar, doch sie fangen
auch an, sich seltsam zu gleichen. In ihrer Wur-
zel sind sie für die Kenner geschalten, und der
Kenner verlangt auf die Dauer mehr als Thätig-
keitsdokumente seiner eigenen, zur Reife gediehenen
Generation. Es ist nun einmal in der Kunst der
Lauf der Welt, dass die einzelnen Generationen sich
weiter und weiter auf sich selbst zurückziehen und
die Unternehmungen zu einer Frage ihrer eigenen
Sache machen. Auch die Sezessionen finden, dass man
endlich was Guf s in Ruhe schmausen möge. Das
ist menschlich. Doch die Sezessionen sind nicht
dazu da, um auf dem Ruhebett zu liegen. Sie sollen

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