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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 9
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Aubert, Andreas: August Heinrich, [2]: 1794-1822
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0398

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AUGUST 11EINKICH, BLEISTIFTSTUDIE (ISKJ:

AUGUST HEINRICH

i794—-18 22

VON

A N I) R FAS A LI B E R T

einrichs lagebuch enthält

nur a Folio-Blätter, aber sie
sind so klein geschrieben,
dass eine Abschrift in ge-
wöhnlicher Schritt _). i Folio-
Seiten zählt. Sie sind sehr
schwer zu entziffern, zwei
deutsche Archivisten haben
das Manuskript kopiert, und doch ist die Korrekt-
heit nicht überall zu garantieren. Als kunst-
geschichtliches Dokument sind diese vier Blätter
in mancher Hinsicht wichtig. Aber so bedeutungs-
voll sie sind, besonders um das Verhältnis der da-
maligen Maler zur Natur zu beleuchten, darf man
nicht viel davon auf einmal geben. Diese minu-
tiösen Naturbeobachtungen des Künstlers sind
nur in kleinen Portionen zu lesen. Ich teile daher
nur einige von den ausdruckvollsten Proben mit,
zuerst den Anfang.

(SCHLUSS)

1821. August 9. Vom Anlegen der Bilder beim
ersten Entwurf. Früh zeichnete ich an der Skizze von
Elisens JUKI, dann habe ich Fraunlob korrigiert, dann Schmälte
gerieben und die beiden Figuren auf Juliens Bild Leopold und
Flise gezeichnet. - - Es ist nie gut, wenn man zu rasch zu
Werke bei einem Bilde geht, wenn es sein kann, soll man es
stets wieder einmal weglegen, wenn die Grundlage des Haupt-
baues geschehen, um dann mit freiem Auge, ruhiger und un-
parteiischer wieder sehen zu können, man entdeckt dann
manchen Fehler, den man in der ersten Hitze übersehen
hat . ..

10. August. Wätzmann mit Berchtesgaden 2 mal aufgez.
Sehr viel kommt auf die Einheit des Charakters und der
Stimmung, die in einem Bilde herrschen soll, an, alles muss
darauf hinwirken. Farbe, Linien, Figuren müssen einen
Charakter haben, harmonisch.

11. August. Fs ist gut und besser, wenn man die Konture
Zu Ölbildern recht rein und gut charakteristisch aufzeichnet,
und sich keine Kachlässigkeit erlaubt, denn man mahlt dann
weit aufmerksamer, feinerfühlend und zarter, weil man sich
scheut den guten Umriss zu versudeln, aber auf der anderen
Seite muss man des Guten auch nicht zu viel thun, es wäre
Zeitverschwendung, nur die grossen entscheidenden Formen
recht richtig, das ist Hauptsache.

12. August. Man muss recht Acht haben, dass man mit
den Vörgründen der Bilder nicht in eine gewisse Art verfällt,
sondern das Schliessen der Bilder auch recht in der Natur
studiert, die darin so mannigfaltig sich zeigt. Man kommt

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