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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 7.1909

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Heft 5
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Schmitz, Hermann: Friedrich Gilly
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https://doi.org/10.11588/diglit.4599#0219

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FRIEDRICH G1LLY

VON

HER WANN SCHMITZ

D. CIIODOW1ECKI, BILDNIS DAVID G1LLYS

5s war im Jahre 17pj, auf der damals stattfindenden Ausstellung
' dass ein grossartiger, vom jungen Gilly herrührender, phantastischer
Entwurf eines Denkmals für Friedrich den Grossen den tiefsten
Eindruck auf Schinkel machte und ihn empfinden Hess, wohin er selber
gehöre. Er verHess die Schule (17p 8), ward in das Haus und die Werk-
statt beider Gillys, Vater und Sohn, eingeführt nnd begann seine Arbeiten
unter der Leitung dieser beiden ausgezeichneten Architekten. Eine en-
thusiastische Verehrung für den Genius des früh hingeschiedenen jüngeren
Gilly blieb ihm bis an sein Lebensende." (Fontane, Wanderungen durch
die Mark Brandenburg.)

Unter den deutschen Architekten aus dem letzten Drittel des
18. Jahrhunderts ist Friedrich Gilly vielleicht die herrlichste Erschei-
nung. In ihm gewinnt die klassizistische Bewegung am Ausgang des
18. Jahrhunderts die höchste Klarheit. Er wurzelt mit ganzer Kraft,
als einer der Letzten, in der künstlerischen Überlieferung des 18. Jahr-
hunderts, aber er ist zugleich, als Lehrmeister Karl Friedrich Schinkels
und Leo von Klenzes, für die Entwicklung der neuklassischen
Architektur nach 1815 von fundamentaler Bedeutung. Schinkel
sowohl, wie Klenze, der Begründer der süddeutschen Neuklassizisten-
schule: Beide sind in jungen Jahren in Berlin unter dem persönlichen
Einfluss Friedrich Gillys Baumeister geworden und haben in seinem
Atelier die Grundlagen zu ihrem späteren Schaffen empfangen.

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