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JOHANN SPERL, BAUERNMÄDCHEN MIT BLUMEN
spricht, man lasse die Winterbilder auf sich
wirken, in denen das stille Hoffen der Natur webt,
man betrachte jenes Herbstbild von unerreichter
schaftlich geschaffenen Werke zu
erwähnen. Es sind das Land-
schaftsbilder — im ganzen neun
—, bei denen Sperl die Land-
schaft, Leibl die Figuren wieder-
gab. Sie sind wie von Einer
Hand und wäre es nicht die ur-
eigene Meisterschaft, so wäre es
sicher des Künstlers Ehrfurcht vor
Leibls Grösse gewesen, die gerade
diese Landschaften in höchster
Vollendung erstehen liess. Sie sind
nicht nur Meisterwerke der Male-
rei, sie sind mehr: ein ewiges Do-
kument inniger Künstlerfreund-
schaft. Und es ist kein Zufall,
dass in der vielleicht künstlerisch
vollendetsten Landschaft, die aus
Sperls Hand kam, das beste Selbst-
porträt steht, das Wilhelm Leibl
je geschaffen. Es ist das der „Birk-
hahnjäger", zurzeit in Wien be-
findlich.
Noch ist die Gemeinde, die
Johann Sperl in seiner Bedeutung
erkannt hat, von verhältnismässig
bescheidener Zahl. Die National-
galerie in Berlin schreitet auch
hier wieder ehrenvoll an der Spitze
und fünf von des Künstlers besten
Werken befinden sich dort. Gale-
rien der engeren Heimat wissen
noch nichts von dem Meister.
Aber auch hier „wird kommen
der Tag". Und hinsinken werden dann die Hoheiten
prunkvoller Ateliers, in denen die jetzigen „Meister-
werke" der Landschaftsmalerei entstehen. Man wird
BES. DK. EICHELIMANN, t'RAKKl'URT A. M
Intimität, das Herr Pabst in Staudach besitzt, oder erkennen, dass der kleine Sperl ein Grosser war im
fühle sich beglückt im Anblick eines lachenden Reiche der Kunst,der das Echte gesehen und geschaffen
Frühsommertages, wie ihn ein Aquarell im Besitze hat, der aus eigener Kraft Meister geworden, der
des Verfassers darstellt. Selbst die seichte Wasser-
farbe genügt dem Künstler, die Tiefe seines Emp-
findens voll zum Ausdrucke zu bringen. All diese
Werke sind ein aus wärmster Brust strömendes
Lied der Heimat.
Noch sind die mit Wilhelm Leibl gemein-
gekämpft hat und gelitten für die Wahrheit. Unbe-
lastet von Orden und Titeln wird dereinst sein An-
denken in schöner Schlichtheit fortleben als das
Andenken eines Mannes, der, seinem Freunde
Wilhelm Leibl gleich, nichts Geringeres ist, als ein
Wiederhersteller inniger und echter deutscher Kunst.
?alerie
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JOHANN SPERL, BAUERNMÄDCHEN MIT BLUMEN
spricht, man lasse die Winterbilder auf sich
wirken, in denen das stille Hoffen der Natur webt,
man betrachte jenes Herbstbild von unerreichter
schaftlich geschaffenen Werke zu
erwähnen. Es sind das Land-
schaftsbilder — im ganzen neun
—, bei denen Sperl die Land-
schaft, Leibl die Figuren wieder-
gab. Sie sind wie von Einer
Hand und wäre es nicht die ur-
eigene Meisterschaft, so wäre es
sicher des Künstlers Ehrfurcht vor
Leibls Grösse gewesen, die gerade
diese Landschaften in höchster
Vollendung erstehen liess. Sie sind
nicht nur Meisterwerke der Male-
rei, sie sind mehr: ein ewiges Do-
kument inniger Künstlerfreund-
schaft. Und es ist kein Zufall,
dass in der vielleicht künstlerisch
vollendetsten Landschaft, die aus
Sperls Hand kam, das beste Selbst-
porträt steht, das Wilhelm Leibl
je geschaffen. Es ist das der „Birk-
hahnjäger", zurzeit in Wien be-
findlich.
Noch ist die Gemeinde, die
Johann Sperl in seiner Bedeutung
erkannt hat, von verhältnismässig
bescheidener Zahl. Die National-
galerie in Berlin schreitet auch
hier wieder ehrenvoll an der Spitze
und fünf von des Künstlers besten
Werken befinden sich dort. Gale-
rien der engeren Heimat wissen
noch nichts von dem Meister.
Aber auch hier „wird kommen
der Tag". Und hinsinken werden dann die Hoheiten
prunkvoller Ateliers, in denen die jetzigen „Meister-
werke" der Landschaftsmalerei entstehen. Man wird
BES. DK. EICHELIMANN, t'RAKKl'URT A. M
Intimität, das Herr Pabst in Staudach besitzt, oder erkennen, dass der kleine Sperl ein Grosser war im
fühle sich beglückt im Anblick eines lachenden Reiche der Kunst,der das Echte gesehen und geschaffen
Frühsommertages, wie ihn ein Aquarell im Besitze hat, der aus eigener Kraft Meister geworden, der
des Verfassers darstellt. Selbst die seichte Wasser-
farbe genügt dem Künstler, die Tiefe seines Emp-
findens voll zum Ausdrucke zu bringen. All diese
Werke sind ein aus wärmster Brust strömendes
Lied der Heimat.
Noch sind die mit Wilhelm Leibl gemein-
gekämpft hat und gelitten für die Wahrheit. Unbe-
lastet von Orden und Titeln wird dereinst sein An-
denken in schöner Schlichtheit fortleben als das
Andenken eines Mannes, der, seinem Freunde
Wilhelm Leibl gleich, nichts Geringeres ist, als ein
Wiederhersteller inniger und echter deutscher Kunst.
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