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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 7.1909

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Heft 10
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Uhde-Bernays, Hermann: Die Piloty-Schule
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4599#0489

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haftet die Frage am längsten: wie war es möglich, dass
gerade dieser Südländer in einer auf dekorative Wirkung
gerichteten Schulausbildung das Dekorative nicht im
äusserlichen Kontrast empfand und zur Darstellung
brachte, sondern in einer bescheidenen zielbewussten
Koordinierung malerischer Einheiten! Bei Gysis ist die
wichtigste Korrektur anzubringen, die wir von der Aus-

stellung der Piloty-Schule erhalten. Aus dem engeren
Schülerkreise Pilotys hebt er sich allein heraus. Spät
kommt er zu seinem Recht. Vielleicht wird wie für ihn
auch für seinen Lehrer einmal der helle Tag anbrechen,
an dem Piloty gerade von Menschen mit künstlerisch
geläuterten Sinnen ohne Bedenken eingeschätzt wer-
den mag.

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T) erlin. - Ueber die Ausstellung der Berliner Möbel-
industriellen in den Ausstellungshallen am Zoologischen
Garten schreibt uns einer der bedeutendsten Fachleute
Deutschlands: „Die Ausstellung ist die beste, die die
Berliner Möbelindustrie bisher veranstaltet hat. Das
Niveau ist wesentlich gestiegen. Das Hauptverdienst
daran hat aber die moderne Bewegung; denn Alles, was
in der Ausstellung Wert hat, ist den Modernen ab-
gesehen. Was man aber nicht absehen kann, wozu es
eigenen Verständnisses bedarf, das ist minderwertig.
Schlecht ist das Plakat der Ausstellung und sind alle
Bilder in den einzelnen Räumen, Der Katalog ist etwas
besser als sonst; an die Kataloge der modernen Aus-
stellungen reicht er aber längst nicht heran. Die Aus-
stellung ist in fast allen Teilen organisiert und im Grund-
riss disponiert, wie die Modernen es vorgemacht haben;
nach den von Diesen gegebenen Beispielen sind alle
Räume architektonisch, interieurartig als geschlossene
Einheiten behandelt, sind die Decken heruntergezogen,
ist kein Stück gepressten Stucks angewandt, sind die
Türverkleidungen angebracht, die Fenster von er-
stickendem Stoffreichtum befreit und die Beleuchtunes-
Verhältnisse geordnet. Wo die Berliner früher fast nur
Nussbaum und Eiche verarbeiteten, kommen jetzt die
einheimischen Hölzer, Rüster, Kirschbaum, Birke usw.,
zu ihrem Recht. Dagegen können es die Berliner immer
noch nicht lassen, wo die Modernen grundsätzlich nur
einfarbige Zeichnungen herstellen, dem Publikum mit
schwindelhaft bunten Entwürfen etwas vorzumachen.
Die weissen Gartenmöbel der Modernen werden bereits
von sechs Firmen nachgeahmt. Töricht ist es, dass die
StofFaussteller noch immer „französische Gobelins",
„englische Cretonnes" usw. schreiben; die Modernen
verwenden längst keine englischen und französischen
Stoffe mehr, da es ebenso gute und zum Teil sogar
bessere Stoffe schon in Deutschland giebt. Interessant
sind diese Anstrengungen der Berliner Möbelindustrie,
sich zu modernisieren, wenn man sie mit den Berichten
der Berliner Handelskammer zusammenhält. Es ist eine
Thatsache, dass die Leute vom Fachverband usw. es
verschuldet haben, wenn die Berliner Möbelindustrie
schlecht beschäftigt wird, zweiten Ranges geworden ist
und nun mit grossen Aufwendungen versuchen muss,
ihre Position zu erhalten und wieder zu erringen.
München und Dresden sind in Fragen der Innenein-

richtung heute massgebend. In einer im „Tag" er-
schienenenKritik dieser Ausstellung schrieb Rosenhagen,
es sei eine Wohlthat, dass die Künstler nicht mehr die
Entwürfe machten. Das ist verkehrt. Auf sehr vielen
Schildern der Ausstellung ist zu lesen: „Entwurf und
künstlerische Leitung . . . ." Der Unterschied ist nur,
dass die modernen Firmen sich an die fähigen, schöpfe-
rischen Künstler wenden, während die Berliner sich mit
mittelmässigen Talenten begnügt haben. Die besten
Räume sind von Schülern Bruno Pauls, Grenanders und
Kreis' entworfen worden. Wenn die Berliner ehrlich
sind, müssen sie zugeben, wieviel sie der von ihnen befeh-
deten modernen Bewegung verdanken." —

Diese Meinungen entsprechen ganz den Eindrücken,
die diese Ausstellung auf uns gemacht hat. Ein bedeu-
tender und sehr erfreulicher Fortschritt ist zu konsta-

VILLIAM CHASE, BILDNIS ERNSTS VON PILOTY ALS

KNABE AUSG. IM KUNSTSALON HEINEMANN, MÜNCHEN

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