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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 8.1910

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Heft 4
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Bücherbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3548#0244

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I.EDERBAND MIT GOLDPRESSUNG. ERSTES DRITTEL DES SIEB-
ZEHNTEN JAHRHUNDERTS Stadtbibliothek metz

SAFFIANBAND MIT HANDVERGOLDUNG. DEUTSCHLAND UM I780

BARON VON TÜRKHEIM, DACHSTEIN

BÜCHERBESPRECHUNGEN

Die Kunst der alten Buchbinder auf der Aus-
stellung von Bucheinbänden im alten Schloss zu Strass-
burg in Elsass veranstaltet im Oktober 1907 durch die
Landesversicherung von Elsass Lothringen. 133 Abbil-
dungen mit Text und Einleitung von Dr. K. Westen-
dorp. Verlegt bei Wilhelm Knapp in Halle a. d. S. 1909.

Die vor zwei Jahren veranstaltete Ausstellung brachte
aus Bibliotheken, Gelehrtenstuben und anderen stillen
Winkeln zahlreiche Schätze des Buchhandwerkes zu-
sammen, die als eine Hinterlassenschaft vergangener
Zeiten wieder einmal das grosse technische und arti-
stische Vermögen der alten Buchbinder beweisen konnten.
Wer sich über die Buchbindekunst des 14.—18. Jahr-
hunderts orientieren wollte, konnte dies in umfassen-
der Weise an der Hand der für kurze Zeit vereinigten
Ausstellungsobjekte tun. Wer dazu keine Gelegenheit
hatte, wird jetzt, wo die Sammlung wieder zerstreut
ist, gerne das angezeigte Buch durchblättern. Es hält
den Eindruck der Ausstellung lebendig. Dr. K. Westen-

dorp hat die besten der ausgestellten Einbände in photo-
graphischen Reproduktion zu einem handlichen Bänd-
chen vereinigt, das der auf dem Gebiete des Buchhand-
werks rührige Verlag herausgiebt. Der Wert der ge-
lungenen Abbildungen wird erhöht durch eine ausführ-
liche Beschreibung jedes Einbandes, die sich auf alle
wünschenswerten Einzelheiten erstreckt. Man muss die
Ausstellung gesehen haben, um über die künstlerischen
und technischen Qualitäten der einzelnen Bände ab-
schliessend urteilen zu können. Hier im Bild lässt sich
aber immerhin ein hinreichender Eindruck gewinnen
über die Leistungen der alten Meister.

Wir rinden unter den Abbildungen frühe Einbände
aus dem 14.—16. Jahrhundert mit reichem ornamen-
talen oder figürlichen Dekor, die indes häufig eine etwas
schwerfällige Technik verraten. Daneben sehen wir
entzückende Bände späterer Zeit abgebildet, die bei
reichster Dekorierung sauberste technische Arbeit er-
kennen lassen. Unserem heutigen Empfinden besonders

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