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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 9.1911

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Heft 9
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Hancke, Erich: Das Mesdagmuseum
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https://doi.org/10.11588/diglit.4706#0455

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ommen würde,

TH. ROUSSEAU, LANDSCHAFT

DAS MESDAGMUSEUM

VON

ERICH HANCKE

ine der schönsten modernen Bildersamm-
lungen, eine Sammlung, der nichts an-
haftet von der Kälte der gewöhnlichen
Gemäldegalerien, die vielmehr einem
prächtig ausgeschmücktem Atelier gleicht,
wo ein für die Kunst begeisterter Künstler das
Schönste, was ihm an Gemälden, Bronzen, Porzellan,
Teppichen und andern Kunstgegenständen erreich-
bar war, vereinigt hat, um sich daran zu erfreuen,
eine solche Bildersammlung ist das Mesdagmuseum
im Haag.

Der Maler H. W. Mesdag, einer der Haupt-
meister der neuen holländischen Schule und seine
Frau, die Landschafts- und Stillebenmalerin S. Mes-
dag van Houten, haben, wahrscheinlich ohne je
daran zu denken, dass ihre Sammlung eine öffent-
liche werden könnte, über dreihundert Werke, Ge-

mälde, Skizzen und Zeichnungen hauptsächlich von
modernen holländischen und französischen Malern
gesammelt und eine so persönliche, so künstle-
risch wirkende Kollektion zusammengebracht, wie
sie vielleicht sonst nirgends existiert. Sie befindet
sich im Hause Mesdags in der Laan von Meerder-
voort, nicht weit vom Scheveninger Weg.

Eine Fülle von schöner Malerei ist da beisammen,
denn nur auf malerische Vorzüge achteten die beiden
Künstler bei ihren Ankäufen, gemalte Anekdoten
würde man hier vergebens suchen. Einen ganz
besonderen Reiz erhält die Sammlung durch eine
Reihe von angefangenen, untermalten Bildern, die
Mesdag in seiner Liebe zur Technik, zu der Kunst
des Malens angekauft hat. Von welch eminentem
Interesse es für uns Alle ist, nicht nur für den
Künstler, zu sehen, wie Daubigny, Rousseau, Millet

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