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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0133

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Marius-Ary Lebiond. Peintres deRaces. Brüssel.
Van Oest & Co. 19 10.

Der Titel dieses Buches wäre etwa zu übersetzen
mit „Das Nationale in der Malerei". Vom eigentlichen
Rassenproblem und seinen Beziehnungen zur Kunst ist
wenig darin die Rede; es werden nur einige der bedeu-
tendsten modernen Maler verschiedener Nationalität vor-
geführt. Daran aber, dass zum Beispiel als Repräsentant
Afrikas der in Algier lebende Franzose Maxime Noire
auftritt, sieht man, dass selbst diese Klassifikation noch
nicht einmal genau genommen ist, und dass die einfache
Geographie entscheidet. Nur in dem letzten Kapitel,
das über Paul Gauguin und Oceanien handelt, wird die
Rassenfrage in der Kunst eingehender untersucht. Man
erwartet hier natürlich von dem Verfasser der ,,Ile de
Madagascar" und der „Anthologie coloniale" interes-
sante Aufschlüsse über die Bedeutung des Exotischen
in der Kultur und der Kunst, und diese Erwartungen
werden auch nicht enttäuscht. Dieses Kapitel über Gau-
guin ist neben dem über van Gogh eines der besten des
ganzen Buches; hier hält der Verfasser die Versprechun-
gen, die er in dem interessanten Vorwort macht. Was
er in dieser Einleitung über den Internationalismus in
der Malerei sagt, über Paris als Sammelpunkt auswärti-
ger Künstler, über den Hang zur Entnationalisierung der
einzelnen Völker, das ist wirklich vortrefflich und zeugt
von grossem kulturhistorischen Scharfblick und feiner

gebildeter Beobachtung der Zeitgeschichte und ihrer
Strömungen.

Aber das Buch hat doch einen zwiespältigen Charak-
ter. Es muss ihn haben, weil der Maassstab, mit dem die
einzelnenErscheinungen, die verschiedenen Künstlerper-
sönlichkeiten, gemessen werden, nicht ein Maassstab des
künstlerischen Wertes ist. Was für das Oeuvre eines
Künstlers allein entscheidet, das ist doch die absolute
Bedeutung, die Qualität seiner künstlerischen Leistung.
Dass van Gogh die wahre Seele des modernen Holländer-
tums in sich hatte, ist ungeheuer interessant zu wissen,
aber wenn man ihm in der Gesellschaft des Kanadiers
W I. Morrice oder des Franzosen Charles Lacoste be-
gegnet, nur weil diese beiden auch eine bestimmte na-
tionale Eigenart repräsentieren, wird man doch verstimmt
über den bedenklichen Mangel an Urteil in den eigent-
lich künstlerischen Fragen. Unter der Hand: es steht
zu wenig von Kunst in dem Buch, zuviel von andren
Dingen. Man kann van Gogh hochschätzen und kann
Anglada gern haben — aber sie nebeneinander zu nen-
nen, geht nicht an. Hier fragt man sich doch, weshalb
denn eigentlich noch über Malerei geschrieben wird,
wenn die Qualitätsfrage ausscheiden soll. „Wertungen
sind alles".

Auch wenn man sich auf das Einzelne einlässt, kann
man nicht zu allem stillschweigen und man muss zum
Beispiel bei dem Kapitel über den als Vertreter Deutsch-

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