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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 3
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Scheffler, Karl: Waldemar Rösler
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0144

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WALDEMAR RÖSLER, VORFRÜHLING

WALDEMAR ROSLER

VON

KARL SCHEFFLER

er Name dieses jungen Malers
ist erst seit vier Jahren der
Öffentlichkeit bekannt, und
doch nennt man ihn schon an
erster Stelle, wenn von dem
Nachwuchs der Berliner Se-
zession die Rede ist. Es hat
Rösler gefordert, dass er sich
nicht allzu früh hervorgedrängt hat, dass er als ein
Fünfundzwanzigjähriger erst debütiert, und nicht
vorher erschienen ist mit Lehrlingsversuchen, die
dem Betrachter nur Vorurteile einflössen. Es haben
seine ersten Arbeiten gleich einen relativ Fertigen
angekündigt; es war gleich eine kultivierte männ-
liche Kraft in seinen Bildern und eine gesunde Sicher-

heit. Rösler sitzt heute im Vorstand der Künstlerver-
einigung, die 1908 seine ersten Versuche zeigte.
Er hat diesen schnellen Aufstieg nicht nur dem
Talent, sondern nicht zuletzt den Charakter-
eigenschaften seiner Arbeitsweise zu verdanken.
Vom ersten Tage an ist hinter dieser Malerei eine
Persönlichkeit sichtbar geworden, der man ohne
Zwang eine heitere Gesundheit, ein selbständiges
Lebensgefühl, eine erfrischende Bestimmtheit und
Entschiedenheit anmerkt, eine Natur, der alle Ver-
stiegenheit fremd ist, die dabei aber keineswegs
arm an Phantasie ist, ein Talent, das ohne nervöse
Selbstverzärtelung frei im Wind und Wetter der
Zeit emporgewachsen ist.

Der Anlage nach steht Rösler ungefähr zwischen

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