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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 8
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Lübbecke, Friedrich: Die städtische Galerie in Frankfurt a. M.
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0407

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ENOPFER, RELIEF VOM TOTENTEMPEL DES KÖNIGS SAHURE CA. 2ÖOO VOR CHR. ABUSIR, ÄGYPTEN

DIE STADTISCHE GALERIE

IN FRANKFURT A. M.

VON

FRIEDRICH LÜBBECKE

jrankfurt und Stadel gehören für jeden Frank-
furter zusammen wie Pitti und Florenz. Man
nimmt gern das Städelsche Kunstinstitut als eine Ver-
körperung jenes noblen Bürgersinnes, dem auch das
Senkenbergianum, die Akademie und manche andere
weiträumige Stiftung der alten Reichsstadt ihr Da-
sein verdanken. Und geht man durch die Säle der
Städelschen Kunstsammlung, so ists einem, als wan-
dere der ehrenfeste alte Stadel still neben her, nicke
freundlich mit demKopfe, wenns dem Freunde seines
Hauses wohl und warm in seinen feinen Räumen
wird. Da wird sich mancher, der lange nicht mehr
in Frankfurt war, nicht recht eine „Städtische Ga-
lerie" dort denken können. Vielleicht, dass er gar an
ähnlich klingende Institute in Bonn, Düsseldorf oder
in anderen deutschen Städten denkt, und sich eines

leisen Misstrauens nicht zu erwehren vermag. Ihm sei
von vornherein gesagt, dass Johann Friedrich Stadel
ein guter Freund der jungen Gründung ist, beinahe
eine Art lieber Oheim. Denn als ihren Vater mag
man mit gutem Recht den kunstliebenden Ludwig
Joseph Pfungst aus Worms bezeichnen, der 1905
in seinem Testament sein grosses Vermögen der
Stadt Frankfurt zur Förderung der Kunst übergab.
Damit war auch für die Väter der Stadt ein Beispiel
gegeben, das zur Nacheiferung anspornen musste.
Hatte man im reichen Frankfurt bis dahin ganze
zehntausend Mark jährlich für Kunstankäufe übrig
gehabt — im Schatten des Städelschen Instituts liess
es sich eben gut mit beruhigtem Gewissen wandeln
— so sollte fortan Frankfurt auch in seinen Samm-
lungen zu der führenden Stadt Südwestdeutschlands

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