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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 9
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Scheffler, Karl: Berliner Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0450

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WA1.DEMAR RÖSLER, SOMMERLANDSCHAFT

BERLINER SECESSION

VON

KARL SCHEFFLER





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ie Ausstellung dieses Jahres ist nicht
eine der besten; aber sie ist eine der
wichtigsten. Sie ist wichtig, weil sie
programmatisch ist, weil sie das Em-
porsteigen eines neuen Geistes an-
kündigt. Eine junge Generation kommt uns ent-
gegen, die ahnen lä'sst, wie es in der Berliner
Sezession im nächsten Jahrzehnt aussehen wird.

Darum ist eines besonders bemerkenswert: diese
Ausstellung hat ein entschieden deutsches Gesicht.
Es wird in ihr offenbar, dass der Impressionis-
mus, den Manet und Monet etwa vertreten haben,
von den jungen deutschen Künstlern nur als Durch-
gangsgebiet betrachtet wird. Von der Wegstelle

dieser Ausstellung aus zeigt es sich deutlich, dass
die Mission Liebermanns, die nur er erfüllen
konnte, darin bestanden hat, den französischen Im-
pressionismus zu akklimatisieren, ein Zwischen-
glied zu sein. In dem Maasse wie seine Nachfolge
selbständiger wird, erkennt man erst ganz seine
historische Bestimmung. Es wird sichtbar, wie
wenig eigentlich die ganz unmittelbar von Manet,
Monet, Liebermann oder von anderen Angeregten
aus der Berliner Sezession die Kunst erweitert ha-
ben und wie lebendig die neue Generation wenig-
stens Instinkt, Willen und Talent hat es zu thun.
Maler wie Breyer, von Kardorff, die beiden Hüb-
ner, Pottner, Philipp Franck und viele andere noch

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