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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 12
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0631

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HEIDELBERG haupr. In dieser Vitrine befindet sich ferner eine Reihe

Ausstellung von Frankenthaler von Kavalieren, wie man sie in gleicher Vollzähligkeit

|p Porzellan aus Heidelberger Privat- und Feinheit der Ausführung noch nicht gesehen hat.

>£ besitz. Städtische Sammlungen. Darunter fallen als seither unbekannte Modelle auf: der

Die Ausstellung bedeutet in jeder Kavalier am Schreibtisch; der Flötenspieler u. a.

Hinsicht eine angenehme Überraschung. Denn trotz der Vitrine 4 enthält eine Prunkvase mit Purpurmalerei,

streng durchgeführten Beschränkung auf Stücke lediglich die von einer Reihe von allegorischen Figuren (weiss)

aus Heidelberger Besitz hat der Veranstalter, der wegen gerahmt wird, unter denen als neuentdecktes Modell

seiner verdienstlichen Barockforschungen be- unter anderem die Bacchantengruppe von

kannte Konservator der srädtischen Samm- _^gtk K^k^ Konr. Link zu nennen wäre. Beachtens-

lungen K. Lohmeyer, über tausend
Stücke zum Teil noch völlig unbe-
kannte Modelle und durchweg
erster Qualität zusammenge-
bracht.

Die Aufstellung in den
Räumen des ehemals von
Chelius'schen Hauses, das
übrigens von einem Hei-
delberger Barockarchi-
tekten: Adam Breunig,
der auch die seither
Alessandro Gala Bib-
biena zugeschriebene
Jesuitenkirche erbaut
hat, entworfen ist, trägt
nicht unwesentlich zu
der Wirkung dieser gra-
ziösen Erzeugnisse bei.

In dem ersten, dem
pompejanischen Zimmer,
das von Maler Friedrich
Deurer 1804 ausgemalt
wurde, steht in den Vitrinen
1 und 2einvollständiges,grosses
Ess-Service, dessen Dekor aus
mannigfachen Frucht- und Obst-
motiven in herrlichen Farben ge-
bildet ist. Die Stücke sind um 1771
entstanden und sollen der Tradition
nach ein Geschenk des Gründers
der Frankenthaler Fabrik, des Kur-
fürsten Karl Theoder (1741—'799)

FEKD. WALDMÜLLER, DOPPELEILDNIS

AUSGESTELLT IN DER GROSSEN DRESDENER KUNST
AUSSTELLUNG

wert sind drei seltene, kirchlichen
Zwecken dienende Rocaille-Vasen,
zwei mit manganviolettem, eine
mit purpurfarbenem Dekor.
Unter den Gruppen verdient
eine Leda mit dem Schwane
der wundervollen Model-
lierung, wie der prächtigen
Bemalung wegen beson-
dere Erwähnung. In die-
sem Räume sind in einer
Vitrine über demKamine
drei Bravourstücke der
Manufaktur: Apollo und
die Elemente, einmal be-
malt und einmal als
Biskuit, und Putten als
die sieben freien Künste
zu sehen.

Der weisse Stucksaal
enthält namentlich die
prächtigen Bestände der
Heidelberger städtischen
Sammlung. Vitrine 1: birgt
Erzeugnisse der Epoche Han-
nong, Geschirr und Gruppen,
unter letzteren einen entzückenden
Scapin, eine Reifrockdame, Putten
mit einem Fass, Bauernfiguren usw.
Vitrine 1: Stücke des vielleicht be-
deutendsten Modelleurs der Fabrik
Joh. Friedr. Lücks wie den Jäger von
Kurpfalz, die Ausweidung des Hir-

an einen römischen Kardinal sein. Die Vitrine 3 birgt sehen, den Puiueur zu Pferde (eine Neuerwerbung der
Genre und Kostumfiguren allererster Qualität. Unter Sammlung) u. a. Vitrine 3 : Gruppen der klassizistischen
den hier zum erstenmal gezeigten Modellen wären vor Epoche wie die bekannte, grosse Allegorie auf die Ge-
allem zu nennen: die Gras rechende Bauersfrau, die nesung Karl Theodors von 1775:, von Konr. Link mo-
kleine Putzmacherin und zwei Modelle von J. W.Lanz: deliiert; ferner zwei äusserst seltene Kannen mitMale-
die keifende Bäckersfrau und der Bettler mit Bettelsack. reien (Schlachtenbilder) von Bernh. Magnus nach Churs-
Beide Stücke stammen aus der Hannong-Epoche und furth. Vitrine 4: Schäferszenen aus Privatbesitz, meist
gehören, was Kraft des Ausdrucks in den Gesichtern, Modelle von Adam Bauer. Ferner einiges Geschirr,
Lebhaftigkeit der Bewegung und Feinheit des Dekors darunter eine grosse Päonienplatte, die mit ihrem Dekor
betrifft, zu den besten Stücken der Manufaktur über- dem feinsten chinesischen Porzellane gleichkommt.

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