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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

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Heft 7
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0394

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■ UKTIONSNACHRICHTEN

BERLIN
Bei Lepke wurde vom 25. Fe-
bruar bis i. März die Kunstsamm-
lung Oppler (Hannover) verstei-
gert. Die Sammlung, in Fach-
kreisen seit langem wohlbekannt und geschätzt, setzt
sich fast nur aus kunstgewerblichen Arbeiten und Bild-
werken der Gotik und Renaissance zusammen, gemäss
der Vorliebe der Jahre um 1860 und 1870, in denen der
bereits 1880 gestorbene Baurat
Oppler seine Schätze zusammen-
brachte. Grosse Teile der Samm-
lung, wie die vielfätigen Holz-
schnitzereien, das Schmiedeeisen
und die Hälfte der umfang-
reichen Abteilung des rheinischen
Steinzeugs, waren als Leihgaben
lange Zeit in den Museen von
Hannover ausgestellt; der übrige
wertvolle Besitz kam jetzt zum
erstenmal an die Öffentlichkeit.
Trotz der „schlechten Zeiten"
waren Interesse und Kauflust
sehr rege; abgesehen von einigen
Stücken von besonders künstle-
rischem Reiz und grösster Selten-
heit, die natürlich sehr hoch be-
zahlt wurden, hielten sich die
Preise auf der Höhe der letzten
Jahre, wie wir sie von den Auk-
tionen Lanna und Parpart her ge-
wöhnt sind. Einzig das Holz, so-
wohl die — allerdings meist „ge-
bauten" — Möbel, wie die Figu-
ren, blieb etwas hinter den Er-
wartungen zurück.

Einige der höchsten Preise
mögen hier genannt werden: Eine
prachtvolle spärgotischeTruhe aus

Westfalen brachte 7650 Mark; die süddeutsche Holzstatue
eines heiligen Georg 4050 Mark. Von den Elfenbein-
schnitzereien wurde ein byzantinischer Buchdeckel mit
8100 Mark; ein figürlich geschnitzter Schachbrettstein
des elften Jahrhunderts mit 1100 Mark bezahlt. Ein
interessantes Wachsrelief von Daniel Neuberger in Wien
ging für 2700 Mark an das Kestner-Museum in Hanno-
ver zurück, ebenso die folgenden Zinnarbeiten: bemaltes
ReliefHeinrichsII.vonFrankreich(3iooMark;dieKanne

zur Temperantiaschüssel des Herrn Briot (3000 Mark;)
und die Kanne der Hirschberger Tuchmacherinnung

von 1 506 (23 5-00 Mark); diese letzte ist eine der hoch-
geschätzten schlesischen Zinnarbeiten, deren Haupt-
stück auf der Auktion Lanna 3 3 000 Mark erzielte. Der
Silberpokal der Breslauer Ziechnerinnung um 1600, ging
für 12000 Mark nach Christiania (Sammlung Langaard),
eine grosse Raerener Steinzeugkanne mit Figuren der
Isabella von Spanien und Alberts von Österreich für
Jooo Mark, eine frühe Raerener Sumsonschnelle für
3000 Mark, in Kölner Privatbesitz über. Der Privat-
sammler Langaard in Christiania
kaufte eine grosse, wenig reizvolle
Steinzeugpinte mit Wappen von
Köln, DänemarkundSchweden für
den Riesenpreis von 9800 Mark,
weil Gustav Adolf 1631 bei einem
Besuch Göttingens daraus ge-
trunken haben soll. Von den
interessanten deutschen Renais-
sance-Hafenerarbeiten wurden
am höchsten bezahlt eine halb-
kreisförmige Ofenbekrönung mit
Wappen der Nürnberger Familie
Praun von 1530, die für 7100
Mark in den Besitz des Bayrischen
Nationalmuseums kam, und ein
schlesischer Henkelkrug mit far-
bigem Relief, für den das Bres-
lauer Museum 125:00 Mark gab.
(Eine Schüssel der gleichen Gat-
tung erwarb dasselbe Museum
1909 auf der Auktion Lanna für
26000 Mark.)

Der Gesamterlös der 1663
Nummern des Katalogs betrug
rund 325000 Mark.

Schm.

ANTON MAUVE, ZEICHNUNG
AUSGESTELLT IN CASPERS KUNSTSALON,

NEW-YORK
Der Verkauf der Sammlung
Emerson Mc. Miliin brachte unter anderen folgende
Preise: Corot: Orpheus und Eurydice, 376000 Frs.;
Flussufer, 63000 Frs.; Umgebung von Neapel, 40500
Frs.; Daubigny: Mittag an der Marne, 65000 Frs.; Rous-
seau: Landschaft, 213000 Frs.; A. Schreyer: Die Panik,
27 500 Frs; Diaz; Landschaft, 27500 Frs. Gesamtresul-
tat: 2211 975 Frs.

Vom Verkauf der Sammlung Bordon werden fol-
gende Preise gemeldet: Rembrandt: Lukretia, 520000
Mark; Turner: Regatta, 420000 Mark; Romney: Kin-
derbild, 400000 Mark.

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