Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 11.1913

DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:
Auktionsnachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4713#0597

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i Ric

Hl

oitreten r

o waren in d''^

"•*««* :;^

-underer Nattiers ^

Verehrer der
"wurde als eines
Aren. Unter de

'f w-nber nur da fia,"
es „Vaters«

den zu angemessenen,an!
urde nicht rec

:n. Die deutscher.'.

! • nicht viel
■ c .

el übernomm
scher Privatleute. I
schaftlichen Sammle

Unter den Italienern brachre eine
(nicht tadellos erhaltene) „Madonna"
von Giov. Bellini 75:000 Fr., ein Fresko
von Botticelli, die „Geburt Christi",
80000 Fr. Stark und gut vertreten war
Tintoretto (fünf Bilder), der im Zu-
sammenhange dieser Galerie als Vor-
gänger Grecos erschien Den höchsten
n<-eis brachte ein Breitbild, „Christus und
die Ehebrecherin" (240000 Fr.) Eine
kleine anmutige „Madonna" von Gerard
David war das beste Stück in der kleinen
Gruppe primitiver nordischer Werke.
Man zahlte dafür r 20000 Fr. Der
andere „David", die durchaus echte
„Beweinung Christi" ging bei weitem
nicht so hoch (84000 Fr.) Baidung
Griens „Venus", eine besonders schöne
und gut erhaltene Arbeit des Meisters,
gelangte leiderinkein deutsches Museum,
sondern in holländischen Privatbesitz
(115000 Fr.). Ebensowenig kehrte der
helle, festliche „Bartel Bruyn", die Anna
selbdritt, bekannt aus der Weber-Samm-
lung, nach Deutschland zurück. Das Bild
wurde noch etwas höher bezahlt als auf
der Berliner Auktion und wandert nun
nach Chicago (72000 Fr.). Rembrandt
war, abgesehen von zwei Studienköpfen
durch ein stattliches, vortrefflich er-
haltenes, erst vor kurzer Zeit in Eng-
land aufgetauchtes Bildnis vertreten, das
den sogenannten Vater des Meisters vor-
stellt (516000 Fr.) Der gute „Hals-'
(aus der Weber-Sammlung) brachte
290000 Fr., also etwas mehr als beim
letzten Verkauf. Unter den holländischen
Genrebildern gefiel besonders der blonde,
farbige „Brekelenkam" (30000 Fr.),
unter den Landschaften die weiche Malerei Ph. Konings
(35000 Fr.)

Besonders schön war die Reihe der „Stilleben"
(Snyders, Fyt, Kalf, Beyeren). Man zahlte für das un-
gewöhnlich prächtige Stück von Fyt mit Recht den hohen
Preis von 28000 Fr. Rubens war glücklich repräsentiert
durch zwei Studien, Entwürfe in Öl, eine „Grablegung
Christi" (leider nicht ganz intakt 43000 Fr.) und die
„Gottesmutter als Siegerin über die Hölle" (Weber-
Sammlung), ausgezeichnet erhalten (5-6000 Fr.)

Die zwölf Bilder von Greco und die vier von Goya
wurden am zweiten Tage, zusammen mit dem modernen
Franzosen verkauft. (Courbet, Manet, Renoir, Degas,
Cezanne, van Gogh.) Der am zweiten Tage verkaufte
Bestand zeigte Konsequenz und Charakter und brachte
auch wohl ein noch bessres Resultat als der Inhalt des
ersten Tages. Man war begierig zu beobachten, ob die

CAMILLE COROT, TRÄUMEREI

AUKTION V, NEMHS, PARIS

junge Begeisterung für den genialen Spanier, für Greco
weit und tief genug gedrungen wäre, eine wirkliche
Unterbringung von zwölf seiner Gemälde zu ermög-
lichen. Leider wurde diese neugierige Frage nicht be-
antwortet. Einige Glieder aus der funkelnden Kette,
wie „die heilige Familie mit der Fruchtschale", die am
höchsten (mit 173000 Fr.) bezahlt ward, scheinen Unter-
kunft bei Privatsammlern gefunden zu haben. Dieschöne
Halbfigur eines,, Apostels" (Nr. 3 8) kommt in die National-
galerie zu Budapest (s^ooo Fr.) Die Preise für dieGreco-
Stücke bewegten sich zwischen 33000 und 173000 Fr.
Von den Goya-Bildern brachte die dunkle, aber
namentlich in der Behandlung des Architektonischen
höchst meisterhafte „Karnevalszene" 60000 Fr. Die fran-
zösischen Bilder aus dem neunzehnten Jahrhundert
wurden lebhaft umworben und erzielten durchweg hohe
Preise. Die „Cezanne" stiegen sämtlich über 40000 Fr.

5*7
 
Annotationen