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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 4
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Kunstausstellungen
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Grundriss durfte, trotz des keil-
förmigen Terrains, keine dunkle
Stelle aufweisen, und neben der
Frage nach dem prakrisch geforder-
ten Zusammenschluss bestimmter
Raumgruppen ergab sich für den
empfindenden Architekten das Pro-
blem, ob nicht trotz des schwer
zu bewältigenden Formats eine
künstlerisch entwickelte Raum-
folge für den repräsenrativen Teil
zu erreichen sei. Glückliche Lö-
sungen in dieser Hinsicht zeigen
Krischen und Liebenthal, in einem
mit dem dritten Preis ausgezeich-
neten und einem angekauften Ent-
wurf. Sie nehmen die Achse der
runden Eingangshalle im alten Bau
zum Ausgangspunkt. Im Vergleich
hierzu giebt der Grundriss des
ersten Preisträgers, Landsberg,
mehr ein geschicktes Aneinander-
reihen als jene durchdachte Steigerung in einer klaren
Folge.

Wie sehr in diesem Falle die innere Gestaltung für
die Wahl des Entwurfes entscheidend sein muss, lehrt
das Fassadenproblem am Marktplatz. Dass sich der An-
bau neben der Säulenordnung und dem Turmbau des
alren Rathauses zurückhaltend zu benehmen habe, galt
den einsichtigen Bewerbern als selbstverständlich. Dazu
gehörr auch die Forderung, die neue Fassade in einem
anderen Maassstab zu gliedern als die vorhandene, damit
beide nicht miteinander in der Wirkung konkurrieren.
Wohingegen die unter den Entwürfen mehrmals wieder-
kehrende Lösung, die alte Säulenordnung nach Bedürf-
nis zu verlängern und den Turm auf die Mittelachse
dieser schematischen Einheit hinüberzuschieben, nicht
nur Gedankenarmut verrär, sondern auch die Grenze
zwischen alt und neu trügerisch verschleiert.
Landsberg sreckr zwar die Grenze ab, stellt aber
durch den mit der alten Ordnung übereinstimmen-
den Säulenmaassstab seines Eckrisalits eine hinkende
Figur her, die er selbst in einer Variante durch ein
korrespondierendes Risalit an der Nordseire zu korri-
gieren sucht, was praktisch eine Utopie bedeutet. Von
den preisgekrönren Entwürfen versucht nur der von
Krischen und Liebenthal dem Eckbau durch einen andern
Maasssrab von Unterbau und Säulengeschoss ein selb-
ständiges und zugleich reserviertes Gesicht zu geben.
Sympathischer wird jedoch dem Freunde Potsdams ein
anderer Vorschlag derselben Architekten sein: dieMarkt-
front so zu lassen wie sie ist, das heisst das Knobelsdorf-
sche Eckhaus mit dem schmalen Verbindungsbau zum
bisherigen Rathaus zu erhalten. Nicht allein Pietät
fordert zur Annahme dieses Vorschlags auf, sondern vor
allem die Erwägung, dass der nichr allzu grosse Plarz

WALTER KLEMM, KAFFEEHAUS. AQUARELL

GESTELLT IM GRAPHISCHEN KABINET (NEUMANN), BERLIN

im Stadtschloss, der Schinkelschen Kirche, dem Palazzo
Barberini und dem alten Rathaus bereirs verschieden-
artige und lebhafte Architekturen genug besitzt: jeder
neue Akzent würde den Platzraum völlig zerstören.
Darum mag sich der Architekt des Erweiterungsbaues
draussen mit den Seitenfronten und der Rückfront am
Blücherplatz bescheiden: die Durchbildung des Innern
stellt ihm die ehrenvolle Aufgabe, sich der architek-
tonischen Tradition Potsdams würdig zu erweisen.

A. G.

STUTTGART

Einer der geschicktesten Schüler von Ad. Hoelzel
hatte von Theodor Fischer den Auftrag erhalten, am
K. Kunstgebäude ein Wandbild zu schaffen. Die ziem-
lich widersinnige Aufgabe, in eine gewölbre Brunnen-
Nische ein Flächenbild zu malen, wurde von A. H. Pel-
legrini relativ gut gelöst. Seine knieende Jünglingsfigur
verband mit einer glücklichen Fernwirkung eine so
zarte Farbigkeit, dass man einige zeichnerische Schwä-
chen und Entgleisungen willig übersah. Für die prinzi-
pielle Wichtigkeir derdekorarivenBestrebungenHoelzels
war die Leistung des jungen Schweizers ein schöner
Beweis. Dass sein Werk aufs heftigste befehdet und
innerhalb kurzer Zeit zweimal mit Tinte besudelt
wurde (das zweitemal mit dem erstrebten Resultat sei-
ner völligen Zerstörung) wirft auf die seltsamen Kunst-
verhältnisse Stuttgarts ein scharfes Licht.

Pellegrini ist für Stuttgart, wenn man den Unter-
schied des Gesamtniveaus in Betracht zieht, etwa das-
selbe was Pechstein in Berlin bedeutet: er produziert
von Zeit zu Zeit Bilder, die auf den ersten Eindruck
eine faszinierende dekorative Wirkung haben, ohne
dass man doch ein Furchtgefühl vor drohender oder

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