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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

DOI issue:
Heft 7
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Scheffler, Karl: Karl Walser
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0409

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ärc Walser nicht zur gewerblichen Arbeit
gekommen und ausschliesslich Staffelei-
maler geworden, so hätte er problematisch werden
können. Seine rein malerische Begabung hat nicht
genug Fülle. Er malt jetzt seine Bilder und Bildchen
nur wie nebenbei; und das ist gerade recht. So ge-

Figuren gemalt, wie etwa die auf den Seiten 357,
368 und 371 abgebildeten Beispiele. In Berlin, in
Berührung mit dem Impressionismus, hat er seine
Malerei dann aufgelockert, hat sie leichter, heller,
farbiger und bewegter gemacht. Das beste Zeugnis
dieser Wandlung sind die Berliner Kanalbilder, wo-

KARL WALSER, LANDSCHAFT

lingen ihm Gelegenheitsarbeiten von feinstem Reiz.
Zuerst hat er konventionell naturalistisch die Natur
zu kopieren gesucht. Das war während der Studien-
zeit in Strassburg. Von diesen Jugendarbeiten ist
nichts bekannt. Dann hat er, angeleitet von den alten
Meistern im Museum, mit trockener, hölzerner An-
mut gegenständlich stilisierte Landschaften oder

von wir eines abbilden (S. 367), die Schilderung
aus dem Alten Ballhaus oder ähnliche Motive. Wenn
man diese Art der Malerei impressionistisch nennen
will, so kann man doch in jedem Fall nur von
einem Impressionismus des ornamental gemachten
Gegenständlichen und von einem Impressionismus
dekorativ isolierter Lokalfarben sprechen, nicht von

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