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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 8
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Scheffler, Karl: Edvard Munch
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0460

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EDVARD MUNCH, FELDWEG

EDVAR D MUNCH

VON

KARL SCHEFFLER

Der Norweger Edvard Munch ist langsam aber
stetig in die Rolle eines Stammvaters derer,
die sich heute Expressionisten nennen hineinge-
wachsen; er gilt in diesen Kreisen jetzt als Klas-
siker. Zur Zeit als der Impressionismus en vogue
war, als unmittelbare Beziehungen zur Natur vom
Maler gefordert wurden, stand er immer mehr
oder weniger abseits; jetzt aber, wo der Impres-
sionismus von allen Seiten „überwunden" werden
soll, wo laut und immer lauter wieder davon ge-
sprochen wird, es sei die Aufgabe der Malerei, Er-
lebnisse der Seele zu schildern, wird er aus seiner
nordischen Einsamkeit hervorgeholt, ins helle Licht
der Zeittendenz gestellt und als ein lange ver-
kannter Prophet gepriesen. Er erlebt jetzt ein ähn-
liches Schicksal wie van Gogh, der zuerst einer der
Unverständlichsten schien und der im Laufe der
Jahre dann zu einer bedenklichen Popularität ge-
kommen ist. Was hier und dort gewirkt hat, ist
der Umstand, dass beide, van Gogh und Munch,
wenn auch in sehr verschiedener Weise und mit
sehr persönlich geartetem Temperament, Ideenmaler
sind, und dass das deutsche Kunstinteresse sich

immer wieder zur Ideenmalerei hingezogen fühlt,
so grosse Anstrengungen es zeitweise auch macht
sich einer starken Wirklichkeitskunst hinzugeben.
Es ist das phantasievoll Spekulative, es ist die Ab-
straktion und Symbolisierungslust in Munchs
Kunst, was jenen Malern die man als die Epigonen
des Impressionismus bezeichnen könnte, nun wie
eine Erfüllung erscheint. Das spricht nicht eben für
Munch. Betrachtet man seine Kunst genau, so kann
man denn auch nicht sagen, dass sie besondere
Eigenschaften hätte, die sie jungen Talenten vor-
bildlich machen könnte. Es sei denn, dass man über
alle Bedenken diese Thatsache stellt, dass Munch,
bei aller Problematik ein echter Gestalter, eine ur-
sprüngliche Persönlichkeit und eine wahre Origina-
lität ist. Ein schöpferisches Talent aber ist schliess-
lich immer vorbildlich, selbst wenn es unmittelbar
als Lehrer bedenklich erscheint; ein bedeutender
Mensch macht durch sein Dasein allein schon viele
der Gefahren wett, die das nicht Nachahmenswerte,
aber zuerst immer Nachgeahmte seiner Kunst er-
zeugen und verbreiten kann. Und ein bedeutender
Mensch ist Munch. Er versteht es — und darin

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