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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 13.1915

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Friedländer, Max J.: Der Kunstbesitz von Löwen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4714#0040

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wurde, also aus dem germanischen Nordosten.
Um 1440, als der Haarlemer sich nach Brabant
wandte, beherrschte Roger, der Brüsseler Stadt-
maler, mit seiner scharf geprägten Typik die Maler-
werkstätten bis nach Flandern hinein. Bouts konnte
sich dem Drucke nicht entziehen. Wie er aber

chon, in dessen Mitte das furchtbare Martyrium
des heiligen Erasmus mit rührender Resignation
und pedantischer Sachlichkeit erzählt wird.

Zu dem Altare des Sakramentes, dessen Mittel-
tafel in Löwen geblieben ist, gehören Flügel mit
je zwei annähernd quadratischen Bildern überein-

LÖWEN, DAS KATHAUS

seinem Temperament, seiner Rasse und seiner ersten
Ausbildung nach dem Brüsseler fremd gegenüber-
stand, vermochte er in gelassener Tüchtigkeit eine
Kunst zu entwickeln, die persönliche Farbe genug

zeigt.

Die Peterskirche in Löwen besitzt zwei Altar-
werke von Bouts. Das Hauptstück ist der soge-
nannte Sakramentsaltar. Bescheidener ist das Tripty-

ander. Diese Flügel sind nach München und Berlin ge-
kommen. Dargestellt sind vier Szenen aus dem Alten
Testament, die als Vorahnungen oder doch Parallel-
vorgänge zu Christi Abendmahl aufgefasst wurden,
in Berlin das Passahfest der Juden und die wunder-
bare Speisung des Propheten Elias in der Wüste,
in München die Mannalese und Melchisedek, den
Erzvater Abraham mit Wein und Brot begrüssend.

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