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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 8
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0426

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MADONNA, ROMANISCH, DEUTSCH ODER LOTHRINGISCH. H(
SAMMLUNG G. SCHWARZ, BERLIN

war nicht billig. Eine Überraschung brachte der grosse
frühe Caravaggio „Der junge Bacchus", an den jemand
50000 Mk. riskierte. Allerdings war dieses Bild besser
erhalten, als die meisten anderen, besonders als das
schwer zugerichtete, dem A. Mor zugeschriebene, aber
wohl eher französische Männerbildnis, das aber trotz-
dem noch 4300 Mk. brachte, wohl weil es einmal sehr
schön gewesen sein muss.

Hier einige Preise, ohne den Zuschlag.

Nr. 22. Lorenz Strauch: Männerbildnis, 3 100 Mk.
Nr. 32. Liotard(?): Weibliches Bildnis in süddeutscher
Tracht, Ölgemälde, yjoo Mk. — Nr. 33. BarentGraet:
Weibliches Bildnis, 4700 Mk. —Nr. 41. Guillain Dubois:
Hügelige Landschaft, 4000 Mk. — Nr. 48. Jan Breughel
undHendrikvanBalen: „PeleusundThetis", joooMk.---
Nr. ?i;. Nicolaes Maes: Damenbildnis, 2700 Mk. —
Nr. SS- Jordaens: „Juppiter und Merkur bei Phile-
mon und Baucis", 6350 Mk. — Nr. 60. Jan Fijt: Jagd-

beute, 45' 00 Mk. Nr. 61. Christofer.

Paudiss: 6050 Mk. Nr. 62. Nicolaes

Maes: „Gelehrter in seiner Studierstube",
n 000 Mk. — Nr. 63. Wouwerman: „Auf-
bruch zur Jagd", 8600 Mk. Nr. 64.
Cranach: „Judith", 12000 Mk. - Nr. 6j.
Vigce le Brun: Damenbildnis, 15 500 Mk.

— Nr. 66. Rubens (Werkstatt): „Achilles
Zorn", 7800 Mk. (Rooses nimmt an,
dass Rubens die Serie der Gobelin-Bilder,
aus welcher dieses stammt, eigenhändig
übergegangen .habe, nach dem Th. van
Thulden sie hergestellt hatte). — Nr. 68.
Snijders: „Stilleben", 2000 Mk. — Nr. 77.
Alessandro Magnasco: Landschaft mit Hei-
ligenlegende, 6100 Mk. — Nr. 78. Nikolaus
Knupfer: „Satyr und Nymphe", 6100 Mk.

— Nr. 80. Barent Graet: „Dame am Toi-
lettentisch", 4000 Mk. — Nr. 85". F. Bol:
Selbstbildnis, 18000 Mk. — Nr. 86. Hendrik
van Baien: „Der Liebesgarten", 75:00 Mk.
(Kopie nach Rubens). — Nr. 93. Willem
van Aelst: Blumenstück, 3160 Mk. —
Nr. 99. Martin Schongauer (zugeschrieben):
Madonna, 17000 Mk. E.W.

Versteigerung des Nachlasses A. W.
von Heymel, der Sammlung Pickenpack und
Anderer.

8. März 1917, im Auktionshaus am
Kurfürstendamm.

Der im Anfang des Krieges gestorbene
Kunstfreund Alfred Walther von Heymel
hatte früher eine Anzahl sehr schöner Ge-
mälde besessen. Manets „Rosita Mauri",
5 die zwei grossen Wildstilleben von Trübner,

mehrere sehr bedeutende van Goghs, dar-
unter der „Bahnübergang" und der „Irrenwärter", eine
„Tahitilandschaft" von Gauguin, ein Selbstbildnis von
Marees und einige Gemälde von Lautrec waren die schön-
sten Stücke seiner Sammlung. Aber er hatte das meiste
schon zu Lebzeiten verkauft. Die Trübners hängen in
der Kunsthalle in Mannheim, den Manet besitzt der
Sammler Köhler in Berlin, einen van Gogh Dr. Linder in
Basel und die herrliche Sammlung der Lithographien von
Lautrec, die reichhaltigste, die überhaupt existierte, hat
ein Kunstfreund im Rheinlande erworben. Da blieb nicht
mehr viel übrig, und der Gericault, „Löwe ein Pferd
zerfleischend", sowie zwei Arbeiten von Marees, das
Bildnis Koppel-Elfelds und die „Erinnerung an Rubens",
eine freie Übertragung nach einem der schönsten Bilder
aus Rubens' Medici-Zyklus, waren die Hauptstücke.
Aus der Sammlung Pickenpack in Hamburg stammten
vornehmlich die Trübners und es war sehr interessant,
einmal ein Dutzend Trübners unter dem Hammer zu

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