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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 15.1917

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Heft 12
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4744#0622

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A. H. PELT-EGK.1NI, BEGEGNUNG

AUSGESTELLT IN DER MÜNGHENER NEUEN SEZESSION

deren bestem Ehrenbürger er sich selbst durch sein
Lebenswerk gemacht hat, begnügte sich eine Adresse
zu senden, wie sie dem ersten besten Stadtverordneten
am siebzigsten Geburtstag zuteil wird. Keiner der
beiden Bürgermeister war zur Geburtstagsfeier am Platz,
kein Gruss wurde ausgesprochen, keine der vielen
Ehrungen, die möglich wären, wurde verkündet. Subal-
terne Gesinnung hat wieder einmal zu verhindern ge-
wusst, dass dem Künstler wurde, was des Künstlers ge-
wesen wäre.

Auch das Kultusministerium hat die Gelegenheit
vorübergehen lassen, ohne sich zu rühren. In einer

Zeit, wo Auszeichnungen für das Verdienst schockweis
in der Luft umherfliegen, war für denTräger der neuen
deutschen Malkultur kein Orden, keine Ehrung zu
haben.

Das ist des Landes so der Brauch. Die „grosse Zeit",
worin wir angeblich leben, hat daran nichts geändert.
Kläglich!

Aber wir wollen nicht mit einem Misston schliessen.
Wir wollen in die Austeilung gehen und angesichts des
Lebenswerkes stolz und freudig empfinden: wir haben
eine deutsche Kunst!

Karl SchefFler.

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