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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 16.1918

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Heft 5
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Boehn, Max von: Das Bühnenkostüm in Mittelalter und Neuzeit, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0198

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diesem Sinne sind die Figurinen entworfen, die Karl
Walser für „Hoffmanns Erzählungen", „Carmen'',
„Figaros Hochzeit", Nestroysche Possen; Sievogt für
die „Lustigen Weiber"; Corinth für „Minna von
Barnhelm", „Hamlet"; Stuck für das klassische Reper-
toire ausgeführt hat. Der Kostümkundige wird sie
zwar nicht ganz echt finden und sie verlieren wahr-
scheinlich auf dem Wege durch die Schneiderwerk-
statt noch mehr von dieser Eigenschaft, aber sie
spiegeln den Zeitcharakter in Umriss und Linien-

führung, sie geben dem Gedanken des Dichters
plastische Resonanz, genügend, um ihn zur Wirk-
lichkeit werden zu lassen.

Die neuen Wege, die Reinhardts Bühnenkunst
eben jetzt einschlägt, indem sie das Licht zum form-
gestaltenden Element der Szene erhebt und aus ihm
ihre Wirkungen zieht, werden, wie sie geeignet
sind, das Dekorationswesen von Grund auf zu
ändern, auch das Kostümproblem in ganz neuem
Sinne lösen können.

KARL WALSER, KOSTÜMENTWURF FÜR DIE OPER „BOHEME".
BERLIN, KOMISCHE OPER

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