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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919

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Heft 5
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0217

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UNSTAUSSTELLUNGEN

MANNHEIM

Die lange vorbereitete Ausstellung
„Das badische Land im Bild" ist er-
öffnet worden. Da es sich um eine
Ausstellungsidee handelt, deren Verwirklichung zum
ersten Male versucht wird, ist auf die Zusammenführung
eines möglichst vielgestaltigen Materiales Wert gelegt
worden, so dass die Bildersäle des Museums für den sich
an breite Volkskreise wendenden Zweck bis auf einen
Saal geräumt werden mussten. In fünfzehn Sälen sind
weit über tausend Kunstwerke —vorwiegend graphischen
Charakters — vereinigt. Gezeigt werden Ansichten aller
Teile des badischen Landes von einheimischen und aus-
wärtigen Künstlern der Vergangenheit und Gegenwart.
Das historische Material giebt eine aufschlussreiche
„retrospektive Übersicht", die längst vergessene Künst-
ler der Romantik und des noch nicht erstarrten akade-
mischen Naturalismus ans Licht bringt. Hans Thoma
hat der Ausstellung ein Geleitwort auf den Weg ge-
geben. Der Schöpfer der Ausstellung, Dr. Storck, be-
reitet eine Publikation vor, worin ihre Ergebnisse zu-
sammengefasst und festgehalten werden.

BERLIN

Curt Glaser hat in Verbindung mit Hans Purrmann
eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung des Aus-
stellungswesens ausgearbeitet undinder,,Kunstchronik"
veröffentlicht. Da diese Vorschläge sich in gewisser
Weise mit dem neulich hier gemachten Vorschlag be-
rühren und so ziemlich das einzige sind, was in dieser
Zeit der Reformvorschläge ernsthafte Beachtung ver-
dient, drucken wir die richtunggebenden Paragraphen
ab, ohne die allgemeinen Betrachtungen, die daran ge-
knüpft worden sind.

,,i. Jährlich finden zwei Ausstellungen in dem Moa-
biter Glaspalast statt. Eine Frühjahrsausstellung, etwa
von Mai bis Juli, zeigt die Kunst älterer Richtung,Verein
Berliner Künstler und verwandte Gruppen, eine Herbst-
ausstellung, etwa August bis Oktober, die Kunst jüngerer
und jüngster Richtung, Sezessionen, Novembergruppe,
Sturm und ähnliche.

Eine Zweiteilung empfiehlt sich, weil sie durch die
bestehenden Verhältnisse gerechtfertigt ist und über-
dies eine Zusammenlegung zu einer bedenklichen Raum-
beschränkung führen müsste. So lange nur ein ge-
eignetes Gebäude zur Verfügung steht, muss die
Teilung zeitlich erfolgen. Schaffung eines zweiten Aus-
stellungshauses in einer anderen Stadtgegend wäre an-
zustreben.

2. Das Recht der Einsendung steht jedermann frei.

Mit diesem Satz erübrigt es sich, den internationalen
Charakter der Ausstellung eigens zu betonen. Auck
die jetzt keiner der bestehenden Vereinigungen an-
gehörenden Künstler geniessen das gleiche Recht wie
die übrigen.

3. Die Mitgliedschaft erwirbt jeder automatisch,
der dreimal hintereinander in der Ausstellung vertreten
war.

Bis zur endgültigen Konstituierung auf dieserGrund-
lage, die erst nach Ablauf von drei Jahren erfolgt sein
kann, müssen die bisher bestehenden oder jetzt neu-
gebildeten und anerkannten Künstlervereinigungen oder
Gruppen zur Bildung der grossen Ausstellungsgemein-
schaft herangezogen werden. Ihr Fortbestehen wird

PAUL CEZANNE, TULPEN
BES.: FRAU META SCHÜTTE, BREMEN

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