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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919

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Heft 12
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0528

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UNSTAUSSTELLUNGEN

DIE „NEUE STAATSGALERIE"
IN MÜNCHEN

Im Kunstausstellungsgebäude am
Königsplatz, der langjährigen Heim-
stätte der „Sezession", wurde anfangs Juli die Neue
Staatsgalerie eröffnet. Über diese neugeschaffene
„Dritte Pinakothek" wird ausführlich zu reden
sein, wenn im August auch die völlig neugeordnete
Neue Pinakothek wieder ihre Pforten geöffnet haben
wird. Während in der Neuen Pinakothek das neun-
zehnte Jahrhundert als abgeschlossene Kunstperiode zu
Worte kommt, wobei der Münchener Schule die Rolle
des ersten Sprechers zugewiesen ist, waltet in der
„Neuen Staatsgalerie das Bestreben, jene deutsche
und französische Kunst der letzten fünfzig Jahre vor-
zuführen, die nicht nur für die Gegenwart vonBedeutung
ist, sondern darüber hinaus in die Zukunft weist. Es
ist sichtlich grösster Wert auf beste Qualität des aus-
zustellenden Materials gelegt. An den wenigen Stellen,
wo das hohe Gesamtniveau zu sinken scheint, liegt der
Grund nicht nur etwa an dem Mangel an besseren
Exemplaren, sondern zum Teil daran, dass Künstler, die
nur hier zu Worte kommen konnten und mussten, durch
ihre Vereinigung mit Meistern höheren Grades ganz
von selbst das künstlerische Todesurteil zu erleiden
haben. Im Ganzen sind es nicht einmal zweihundert
Gemälde, und anderthalb Dutzend Bildwerke, die hier
in vornehmster Weise aufgestellt sind. Die Sammlung
gruppiert sich um drei Brennpunkte: das Oktogon mit
Werken von Leibl, Trübner und Schuch, das Oktogon mit
Werken der französischen Impressionisten und den Saal
mit den Marees-Triptychen. Eine kleine Anzahl von
Leihgaben aus dem Besitz des Kunstvereins und Privater
(Z. B. das Selbstbildnis van Goghs aus dem Besitz von
FrauvonTschudi,dreiBilderCezannes aus derSammlung
Reber, die Hildebrand-Bildnisse von Thoma und Marees
aus dem Besitz Adolf von Hildebrands) bilden eine
glückliche Ergänzung zu den Werken aus Staatsbesitz,
die in den letzten Jahren durch die Erwerbung des

Keyserlingporträts von Corinth, von Werken Slevogts,
Caspars, Weissgerbers, Rösslers, sowie durch Schen-
kungen von Werken Weissgerbers, Purmanns, Kokosch-
kas und Renoirs eine erfreuliche Bereicherung erfahren
haben. A- L- M-

BERLIN

Versteigerung bei Henrici. „Dürer und Rembrandt."

23.Juni 1919.

Wir verzeichnen einige hohe Preie. Da die Taxate
im Katalog abgedruckt sind, kann man leicht feststellen,
auf was sich das Interesse der Sammler, unter denen ein
kaufkräftiger Holländer sass, besonders konzentrierte.

51. Dürer, Der heilige Hubertus. (B. 57.) Wasser-
zeichen mit den zwei Türmen undZinnen,Taxat6ooMk.
erzielter Preis: 11+oMk. 58. Dürer, Die Satyrfamilie.
(B. 69.) Ochsenkopfpapier. Das Blatt, ausgezeichnet
im Druck und mit 3000 Mk. taxiert, brachte 900. Mk.
74. Dürer, Die drei Bauern. (B. 86.) Hier hatte der
Taxator sich versehen. Er hatte das Blatt, wie üblich,
mit 50 Mk. bewertet. Da es aber ein hervor-
ragender Druck war, von ganz seltener Frische, wurde
es mit 1020 Mk. bezahlt. 203. Dürer, Der Triumph-
wagen Kaiser Maximilians. Gutes Exemplar der zweiten
Auflage dieser Holzschnittfolge von acht Blättern, mit
lateinischem Text. Taxat: 4500 Mk., erzielter Preis:
3310 Mk. 250. Rembrandt, Christus predigend. (B. 67.)
„La petite Tombe." Schellenkappenpapier. Taxat:
7500 Mk., bezahlt: 8600. Mk. 255. Rembrandt,
Christus am Ölberg. (B. 75.) Doublette des Berliner
Museums: taxiert mit 3600 Mk., bezahlt mit 4600 Mk.
27J. Rembrandt, Ansicht von Amsterdam. (B. 210.)
Taxat: 6000 Mk. bezahlt: 8000 Mk. 276. Rembrandt,
Die Landschaft mit den drei Hütten. (B. 217.) II. Zu-
stand. Mit viel Grat und Ton. Taxat: 25000 Mk.,
Preis: 36000 Mk. 277. Rembrandt, Der Waldsaum.
(B. 222.) II. Zustand, mit breitem Rand, aus der
Sammlung Theobold. Taxat: 10000 Mk., Preis:
12 100 Mk. E. W.

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